Das sind die verrücktesten Skigebiete der Welt

Von Uwe Blümel

Dresden - Skifahren in Kanada, Schweden oder Alaska kann jeder. Doch wusstet Ihr, dass auch Südafrika, der Iran oder Israel mit Wintersport- Gebieten Urlauber anlocken? Wir haben die wohl ungewöhnlichsten und unbekanntesten Skigebiete der Welt gesucht und gefunden. Kommt mit auf einen Abfahrtslauf in den zehn verrückten Skigebieten der Welt!

Brezovica, Kosovo

Es müssen nicht immer die heimischen Alpen zum Skifahren und Rodeln sein. Gar nicht sooo weit weg liegt im kleinen Kosovo eines der schönsten Skigebiete im Balkangebirge.

Der Spaß in Zahlen: Hier gibt’s allein neun Lifte, 15 Kilometer gespurte Pisten und eine Tageskarte für nur elf Euro - und das ist der Preis für die Hochsaison.

Schnäppchenfreunde stellen sich einen Winterurlaub im Kosovo deshalb billiger als auf der Zugspitze zusammen.

Olympos, Zypern

Das in einen griechischen und einen türkischen Teil gesplittete Zypern gilt als Insel der Götter und Badeparadies. Doch auf der Mittelmeerinsel kann man auch Ski fahren!

Schnee dafür liegt auf dem 1952 Meter hohen Olympos. Der Berg im Troodos-Gebirge mit seiner Hera-Piste gilt als Paradies für Wintersportler. Oder man kombiniert beides: Bade- und Skiurlaub - ein verrückter Ferienmix.

Im Hochsommer entschädigt eine herrliche Aussicht für den dann geschmolzenen Schnee.

Mzaar, Libanon

Im Libanon gibt es gleich sechs Skigebiete für Pistenfreaks! Das neueste und modernste davon ist Mzaar. Hier kann man sich mit insgesamt 18 Liften die Berge hinauf chauffieren lassen.

Die höchste Erhebung misst 2465 Meter, von der aus sich die Abfahrten genießen lassen. Der Renner bei den anschließenden Aprés- Ski-Partys ist übrigens Arak.

Dieser klare, ungesüßte Anisschnaps - serviert „on the rocks“ (auf Eis) - ist das libanesische Nationalgetränk.

Berg Hermon, Syrien/Israel

Die Golanhöhen sind seit dem Sechstagekrieg 1967 weltbekannt. Damals besetzte Israel die zu Syrien gehörende Hügelkette. Was weniger bekannt ist: Heute wartet Israel dort mit seinem einzigen und nicht nur bei Einheimischen immer beliebter werdenden Skigebiet Mount Hermon/Newe Ativ auf.

Langläufer können sich auf insgesamt 45 Pisten- Kilometern austoben. Acht Lifte bringen Abfahrtsläufer auf die Berge.

Vor allem Israelis nutzen die Wintersportmöglichkeiten gern für Ausflüge an Wochenenden.

Gulmarg, Kaschmir

Das Skigebiet Gulmarg liegt im welthöchsten Gebirge - dem Himalaja. Und zwar im indisch verwalteten Teil der umkämpften Region Kaschmir, die nach Unabhängigkeit strebt.

Ausgerechnet mitten in diesem abenteuerlichen Areal sind brillante Pulverschnee- Abfahrten möglich. Gulmarg gilt als absolutes Ski- und Snowboarderparadies.

Wer Abenteuer nicht scheut, kann sich hier auf beste Wintersporterlebnisse freuen.

Tiffindell, Südafrika

Wer an Südafrika denkt, dem kommen sofort Elefanten, der Tafelberg und schöne Weingüter in den Sinn. Aber sicher kein Wintersport und auch keine Skipisten. Dabei kann man sich seit 1993 seinen Afrika-Urlaub mit Skifahren versüßen.

Im knapp 3 000 Meter hoch gelegenen Tiffindell unweit vom Indischen Ozean sind die Pisten voller Urlauber, die Sonnenbaden und Safari mit einem Abstecher in die afrikanische Winterlandschaft verbinden.

Vielfältiger urlauben geht auf dem Schwarzen Kontinent selten.

Masik Pass, Nordkorea

Diese Idee stieß auf viel Wohlwollen des nordkoreanischen Führers Kim Jong-un: Sein Sportministerium plante nahe der Hafenstadt Wonsan generalstabsmäßig das Skigebiet Masik-Ryong am gleichnamigen Pass.

Ob sich Kim damit an seine Zeit in einem Internat in der schneeverwöhnten Schweiz erinnern sollte? Masik- Ryong erstreckt sich jedenfalls bis in eine Höhe von 1300 Meter - Schneegarantie!

Auf den neun Pisten kann man im sonst so abgeschotteten kommunistischen Land sogar im Internet surfen!

Yong Pyong, Südkorea

Was Nordkorea hat, darf in Südkorea natürlich nicht fehlen. Doch eigentlich brachte der Ski-Enthusiasmus der Japaner den Ski- Sport nach Korea.

Im Land gibt es inzwischen zwölf Ski- Resorts. Eines der beliebtesten ist das Yong-Pyong-Revier. In Korea sind die Winter meist klirrend kalt, aber sehr trocken. Großes Manko der Skigebiete ist deshalb manchmal fehlender Schnee.

Oft muss man sich mit einer dünnen Schneedecke zufrieden geben.

Dizin, Iran

Das hier könnten auch Sandberge in der Wüste sein, ist aber ein beliebtes persisches Wintersportgebiet. Nur zwei Stunden von der Hauptstadt Teheran entfernt warten im Norden des Iran die zwei größten Skiresorts: Dizin und Shemshak.

Das liegt daran, dass auf den über 5600 Meter hohen Bergen der Umgebung auch im Sommer Schnee liegt.

Im streng islamischen Iran fahren Frauen und Männer übrigens in getrennten Liften die Berge zur Abfahrt hinauf.

Ben Lomond, Tasmanien

Der fünfte Kontinent, Australien, flirrt meist vor Hitze. Doch nicht auf der Insel Tasmanien. Dort kann man bei Abfahrten rechts und links der Piste ganz nebenbei alle Jahreszeiten erleben kann - von Winter bis Sommer.

Wer hier Schneespaß erleben will, sollte den Ben-Lomond-Nationalpark in sein Navi eingeben. Wenn wir in Deutschland in der Hochsommerglut brüten, ist in Australien gerade Winter:

Die tasmanische Skisaison dauert deshalb von Juli bis September.

Fotos: PR(4), wikipedia (2), ANP Photo, imago, dpa/Katia Christodoulou

Titelfoto: Import