Mord oder Selbstmord? Der MDR zeigt spannende Doku über Dean Reed

Leipzig - Tom Hanks hat kein Interesse mehr an ihm. Kürzlich erst war der Hollywoodstar aus einem Filmprojekt über ihn ausgestiegen. Im Osten Deutschlands freilich ist sein Leben bedeutsamer.

Dean Reed 1972 auf dem Alexanderplatz in Berlin.
Dean Reed 1972 auf dem Alexanderplatz in Berlin.  © MDR

Der MDR widmet sich am Sonntag dem "roten Elvis", Dean Reed, zu dessen 80. Geburtstag (*22.9.1938).

1973 war der US-Amerikaner in die DDR übergesiedelt. 1986 wurde Reeds Leiche im Zeuthener See bei Berlin aufgefunden - wahrscheinlich Selbstmord.

Der MDR macht den "Helden" zum Theme und bringt viele Sendungen: Zu sehen ist ab 20.15 Uhr die Doku "Ein Abend für Dean Reed", um 23.15 Uhr folgt die Doku "Der rote Elvis". Schon um 10.15 Uhr wird der DEFA-Western "Blutsbrüder" (1975) ausgestrahlt, mit Reed in einer Hauptrolle.

Wer nicht auf die Dokumentation "Ein Abend für Dean Reed" im "linearen TV" warten möchte, kann sich den Film bereits jetzt in der >> MDR-Mediathek anschauen.

Und darum geht's in der berührenden Doku, die den Amerikaner in der DDR von vielen Seiten beleuchtet:

August 1976: Sänger Dean Reed bei einem Konzert in Westberlin.
August 1976: Sänger Dean Reed bei einem Konzert in Westberlin.  © DPA

Der tragische Rebell , der schöne Sänger, Entertainer und Freiheitskämpfer in einer Person - so schreibt es der MDR. Das Leben des US-Amerikaners glich einer Achterbahnfahrt. der frühe Tod schon mit 47 Jahren bietet bis heute Stoff für Spekulationen.

Am 17. Juni 1986 treibt Dean Reed tot im Wasser des Zeuthener Sees bei Berlin. Selbstmord? Unfall? Geheimdienst-Komplott? Die DDR spricht von einem Unfall. Nicht nur im Westen kursiert das Gerücht, Reed sei beseitigt worden... Weit nach der Wende erfährt die Öffentlichkeit dann: Es war "mit großer Sicherheit ein Selbstmord".

Wie haben Kollegen, Freunde und seine Ehefrauen den Sänger, Entertainer und Schauspieler erlebt?

War seine Begeisterung für den Sozialismus echt und wann schlug sie um in Enttäuschung? Was kann man heute mit absoluter Gewissheit über seinen mysteriösen Tod aussagen oder gibt es ein Geheimnis, dass er nicht offenbaren wollte?

Auch bekannte DDR-Gesichter kommen zu Wort:

  • Ramona Reed, Tochter aus erster Ehe - erstmals im deutschen Fernsehen
  • Alexander Reed, für den Sohn von Schauspielerin Renate Blume aus erster Ehe war Dean Reed von 1980 bis zu seinem Tod wie ein Vater
  • Peter Michael Diestel, Anwalt, ließ als letzter Innenminister der DDR den Todesfall in den 1990 neu untersuchen
  • Thomas Sindermann, Sohn des Politbüro-Mitgliedes Horst Sindermann und Leiter der Mordkommission im Fall Dean Reed 1986
  • Vaclav Neckar, Sänger und Schauspieler mit dem Dean Reed eine jahrzehntelange künstlerische Zusammenarbeit und enge Freundschaft verband
  • Günter Linke, der Meister der Porträtfotografie erlebte Dean Reed 1971 in Moskau und das Ehepaar Reed/Blume einen Tag vor Dean Reeds Tod
  • Victor Grossmann, desertierte 1952 aus der US-Army und lebte als Amerikaner in der DDR, seit 1971 Dean Reeds Dolmetscher und langjähriger Freund und andere...