Reiner Zufall: Polizei entdeckt gestohlene Kunst bei Routine-Einsatz

Diebe stahlen im Juli 2016 unter anderem dieses Gemälde ("Rückenakt") der Künstlerin Gudrun Brüne.
Diebe stahlen im Juli 2016 unter anderem dieses Gemälde ("Rückenakt") der Künstlerin Gudrun Brüne.  © Anhaltischer Kunstverein Dessau e.V.

Dessau-Roßlau - Was für ein Zufall! Polizeibeamte haben in einer Wohnung in Dessau drei gestohlene Gemälde entdeckt. Dabei hatten sie eigentlich ein ganz anderes Anliegen.

Die Bilder waren bereits am 29. November wieder aufgetaucht, wie die Polizei in Dessau-Roßlau erst jetzt mitteilte.

Beamte waren einer Beschwerde wegen Lärms in einem Mehrfamilienhaus in der Innenstadt nachgegangen.

Sie klingelten an der Wohnungstür, ein 20-Jähriger öffnete Ihnen. In der Wohnung fielen den Beamten sofort drei handgemalte Bilder auf, die so gar nicht zum Rest der Einrichtung passten.

Einer der Beamten erinnerte sich schließlich an einen spektakulären Kunstraub vor knapp anderthalb Jahren. Und siehe da: Nachforschungen ergaben, dass es sich tatsächlich um die gestohlenen Gemälde handelte.

Unbekannte hatten sie Ende Juli vergangenen Jahres aus einer Ausstellung des Anhaltischen Kunstvereins Dessau gestohlen. Es handelt sich dabei um zwei Gemälde der Künstlerin Claudia Hauptmann sowie eines von Gudrun Brüne. Der Wert der Bilder belaufe sich auf insgesamt fast 20.000 Euro, so der Vorsitzende des Anhaltischen Kunstvereins Dessau, Gerhard Lambrecht.

Allerdings ist noch nicht klar, ob der 20-Jährige die Bilder selbst stahl oder sie nur weiterverkaufen wollte. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

Und noch etwas ist offen: Weil die Versicherung nach dem Kunstraub einsprang, müsse nun geklärt werden, was mit den wieder aufgetauchten Bildern geschehe, erklärt Lambrecht. Entweder kaufen die Künstlerinnen die Bilder frei oder sie gehen in den Besitz der Versicherung über.

Diese könnte die 20.000 Euro teuren Schätze dann zu Geld machen.

Titelfoto: Anhaltischer Kunstverein Dessau e.V./DPA