18-Jährige vertraut altem Bekannten, dann soll er sie zur Prostitution gezwungen haben

Vorm Landgericht Detmold muss sich der 39-Jährige verantworten.
Vorm Landgericht Detmold muss sich der 39-Jährige verantworten.  © DPA

Detmold - Eigentlich wollte eine damals 18-Jährige nur ihre Verwandten in Deutschland besuchen. Das Angebot eines heute 39-Jährigen kam ihr da gerade recht.

Er soll der Rumänin, die der deutschen Sprach nicht mächtig ist, in Sofia angeboten haben, sie dorthin zu bringen.

Sie habe dem Mann vertraut, wie Pressesprecher und Richter vom Landgericht Detmold, Dr. Markus Kapitza, mitteilt. Schließlich soll sie ihn bereits aus der Kindheit gekannt haben, heißt es.

Doch der 39-Jährige nutzte das Vertrauen schamlos aus: Unter einem Vorwand soll er ihr noch vor der bulgarisch-rumänischen Grenze die Papiere abgenommen haben.

Zuerst soll er die Rumänin dann an einem unbekannten Ort und schließlich in einem Bordell, das sich vermutlich im Raum Paderborn befunden haben soll, untergebracht haben.

Mit einem Komplizen habe er ihr dann gedroht, sie zu vergewaltigen, sollte sie sich nicht für die beiden prostituieren. "Der Geschädigten sei es gelungen, telefonisch Kontakt zu einem Bekannten aufzunehmen, der dem Angeklagten zum Schein angeboten habe, er werde sie freikaufen", so Kapitza weiter.

Mit einem Komplizen soll ein 39-Jährige eine junge Frau aus Rumänien zur Prostitution gezwungen haben. (Symbolbild)
Mit einem Komplizen soll ein 39-Jährige eine junge Frau aus Rumänien zur Prostitution gezwungen haben. (Symbolbild)  © 123RF

Am frühen Abend des 23. Juli 2017 soll es schließlich zum Treffen an einer Tankstelle in Detmold gekommen sein. Dort sei es dem Opfer gelungen, in das Auto des Bekannten zu steigen und mit ihm zu fliehen.

Um das Gepäck und den Führerschein der 18-Jährigen zu holen, sollen beide dann etwa 20 Minuten später zur Tankstelle zurückgekehrt sein.

Ihr alter Bekannter soll ihr dort immer noch aufgelauert haben. Mit Gewalt soll er sie zurück in sein Auto gezerrt haben. Nach einigen Kilometern Fahrt soll er sie außerdem nochmals bedroht haben.

Am 24. Juli gelang es der Polizei, den mutmaßlichen Täter vorläufig festzunehmen. Seitdem befindet er sich in U-Haft. Am 18. Dezember beginnt der Prozess gegen den 39-Jährigen, der keinen festen Wohnsitz hat.

Unter anderem wegen Menschenhandels und Zwangsprostitution wird er sich dann vorm Landgericht Detmold verantworten müssen.

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