So macht Sex Spaß: Migranten werden mit Youtube-Videos aufgeklärt

Stockholm - Migration muss in der heutigen Zeit auf vielen Ebenen vorangetrieben werden - auch im Hinblick auf das Thema Sex gibt es durch kulturelle Unterschiede immer wieder Missverständnisse und Probleme.

In Schweden wird die Aufklärung durch Youtube-Videos vorangetrieben.
In Schweden wird die Aufklärung durch Youtube-Videos vorangetrieben.  © Screenshot Youtube, DPA

In Schweden hat die Regierung deshalb reagiert und Aufklärungsfilme der schwedischen Gesellschaft für Sexualerziehung (RFSU) gefördert. Das berichtet Welt.

In den Videos wird nicht nur gezeigt, wie der menschliche Körper funktioniert, sondern auch, warum Sex überhaupt Spaß macht. Wichtige Themenfelder wie Schwangerschaft, Abtreibung und Krankheiten werden in den Clips ebenso erklärt wie weibliche Genitalverstümmelung.

Ziel der Verantwortlichen ist es, die Gräben zwischen den teilweise völlig anderen Normen, Gesetzen aber auch Wertevorstellungen zu überbrücken und den Frauen in Europa ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen.

"Dieses Projekt wird dieser Gruppe von Frauen eine bessere Chance geben, die sexuellen Rechte in Schweden zu verstehen", erklärte Sozialministerin Annika Strandhäll gegenüber SVT Nyheter.

Ein besonderes Augenmerk wird auf die Rechte von Frauen geworfen. Nicht überall auf der Welt ist ein entsprechender Umgang mit dem weiblichen Geschlecht so wie er sein sollte - auch in Deutschland herrscht noch Luft nach oben.

Wenngleich die Probleme auf einer anderen Ebene anzusiedeln sind. Entsprechend deutlich werden die Filme. "Wir möchten, dass die Filme nicht herablassend oder erniedrigend wirken", sagt Projektleiterin Magdalena Abrahamsson der schwedischen Zeitung The Local: "Wir wollen, dass die Menschen wissen, dass sie in Schweden Rechte haben."

Der erste Clip wurde Ende März veröffentlicht, insgesamt wurden bislang elf Videos durch die RFSU fertiggestellt. Ein Ende der Serie ist nicht in Sicht. Die Regierung hat bereits angekündigt, das Projekt auch weiterhin finanziell zu unterstützen. Rund 350.000 Euro sollen allein in diesem Jahr bereitgestellt werden. Ziel sei es zudem, die Videos in weiteren Sprachen anzubieten. Ob es in Zukunft die Clips in deutscher Sprache geben wird, steht aber noch nicht fest.

Allerdings gibt es bereits seit knapp zwei Jahren ähnliche Angebote auch hierzulande. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung informiert über die Plattform Zanzu unter anderem über Sexualität. Von Sexstellungen über spezielle Praktiken bis hin zur Nutzung von Kondomen wird alles sehr genau beschrieben.