Von Uwe Blümel

Leipzig - Dieser Mann schrumpft Leipzig: Lienhard Müller (56) baut die Messestadt im Miniformat aus Lego-Bausteinen nach. Jetzt verrät er seine Baupläne in einem Buch.

Jedes seiner Miniaturgebäude fußt auf einer Lego-Grundplate von 8 mal 8 Zentimetern. Es ist jeweils ausschließlich aus handelsüblichen Bausteinen zusammengesetzt und maximal zehn Zentimeter hoch.

„Damit passen die Baustein-Modelle bequem in mein Bücherregal“, schmunzelt Müller. Dort stehen bereits 20 Gebäude seines Lego-Leipzigs - darunter der Sackbahnhof, das Gewandhaus, die Oper, das MDR-City-Hochhaus, der Bayerische Bahnhof und das Alte Rathaus.

Zuerst werden die Lego-Häuser im Original aus unterschiedlichen Perspektiven fotografiert, danach bis zu fünf Stunden lang am Computer projektiert.

„Das Zusammenstecken nimmt dann weitere fünf Stunden in Anspruch“, sagt der alleinstehende Müller, der als studierter Elektroniker heute als Programmierer arbeitet.

Der gebürtige Köthener aus Sachsen-Anhalt baute schon als kleiner Junge mit Lego-Bausteinen von Nachbars Kindern, konnte sich mangels Westverwandtschaft allerdings erst nach der Wende seinen ersten echten Lego-Baukasten kaufen.

„Ich war von den grenzenlosen Variationsmöglichkeiten fasziniert.“ Seit zehn Jahren verbaut der Wahl-Leipziger für sein Hobby nun jährlich die Steine aus drei Lego-Baukästen (Kosten: rund 150 Euro).

Damit auch andere seine Lego-Modelle nachbauen können, hat Müller mit „Leipzig aus Lego - Die Boomtown im Kinderzimmer“ jetzt ein 64-seitiges Buch mit Bauanleitungen veröffentlicht.

Ausgerechnet das Völkerschlachtdenkmal als Leipziger Wahrzeichen fehlt jedoch dabei. „Das passt nicht, ist einfach zu groß und zudem nichts Städtebauliches.“

Als nächstes will er sich lieber an die Höfe im Brühl wagen: „Da gibt es hübsche Fassadenelemente...“

Fotos: Ralf Seegers