Wird Dipps endlich für den Schrott-Busbahnhof entschädigt?

Im Frühjahr 2016 mussten über 240 Betonplatten vom Parkdeck abmontiert 
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Im Frühjahr 2016 mussten über 240 Betonplatten vom Parkdeck abmontiert werden.  © Egbert Kamprath

Dippoldiswalde - Bekommt Dippoldiswalde endlich Schadensersatz für seinen Schrott-Busbahnhof? Am Donnerstag könnte das Oberlandesgericht in Dresden der peinlichen Geschichte per Urteil endlich ein Ende setzen.

Einst ließen sich die Bürger von Dipps ihren Busbahnhof, immerhin Knotenpunkt fürs Erzgebirge, überdachen. Das Parkdeck (2,5 Millionen Euro) wurde 1999 eingeweiht. Schon ab 2006 aber blieb es immer im Winter gesperrt. Denn es hatte Risse, der Beton bröckelte, die Elektrik versagte.

Als dann auch noch Betonteile runter auf den Busbahnhof zu stürzen drohten, zog die Stadt 2014 die Reißleine, sperrte Deck und Busbahnhof komplett (TAG24 berichtete). Sämtliche Betonplatten wurden abgetragen. Zwar ist der „Schrott-Busbahnhof“ seit Juni 2016 wieder in Betrieb. Aber Reisende warten, Wind und Wetter ausgesetzt, zwischen kahlen Stahlträgern

Also verklagte Dippoldiswalde die Architekten wegen Planungsfehlern auf Schadensersatz - und gewann. Laut Urteil des Landgerichtes Dresden steht der Stadt über eine Million Euro zu.

Die Architekten zogen in die nächste Instanz vors OLG. Ihr Hauptproblem: Sie waren nur bis 500 000 Euro versichert …

Im Prozess am OLG im Februar forderten die Richter beide Seiten zu einem Vergleich auf. Die Frist läuft am Donnerstag ab. Dann fällt ein Urteil.

Investruine im Stadtzentrum: Der Busbahnhof samt Parkdeck und 
Versorgungsgebäude kurz nach der Komplett-Sperrung.
Investruine im Stadtzentrum: Der Busbahnhof samt Parkdeck und Versorgungsgebäude kurz nach der Komplett-Sperrung.  © Daniel Förster