Von Dirk Hein

Dresden - 25.000 Räder, 50.000 Ersatzteile sowie drei Millionen Euro Investitionskosten: Fahrrad XXL Emporon hat Mittwoch Sachsens größtes Fahrradzentrallager eröffnet.

Und das vor den Toren der Stadt, obwohl die XXL-Chefs lieber in Dresden gebaut hätten.

"Wir haben über Jahre in Dresden nach einem passenden Grundstück gesucht. Doch dort war alles kompliziert. In Zusammenarbeit mit dem Bauamt konnten keine Lösungen gefunden werden", so Hamidreza Ameli (46), einer der beiden XXL-Chefs.

Als die beiden Chefs der Dresdner Vorzeige-Firma (26 Millionen Euro Jahresumsatz, 120 Mitarbeiter, vier Standorte) dann außerhalb von Dresden suchten, ging alles schnell.

"Noch völlig frustriert schrieb ich am 20. April 2016 um 16.04 Uhr eine Mail an die Stadtverwaltung von Wilsdruff. 9.13 Uhr am Folgetag kam die Antwort. Ich könne vorbeikommen. Mir würden alle möglichen Grundstücke gezeigt.“

Im Juni kauften die XXL-Chefs dann eine Fläche im Kesselsdorfer Gewerbegebiet. Einen Monat danach stand der Bauantrag, der wiederum sechs Wochen später genehmigt war.

Im April 2017 wurde gebaut, vier Monate später war das Lager fertig.

Seither wurden etwa 10.000 Räder aus den aktuell drei kleineren Hallen in Cossebaude nach Kesselsdorf gebracht.

"Über Wochen fuhr ein Sattelschlepper mehrfach täglich hin und her, um Regale, Werkzeuge und Räder an den neuen Standort zu bringen - eine wahre Akkordarbeit", so Lagerchef Jörg Helbig (48).

Bis zu 25.000 Räder können jetzt im neuen Zentrallager gestapelt werden. 20 Minuten später sind sie in den zwei Dresdner Filialen, eine Stunde braucht ein Transporter nach Chemnitz, 90 Minuten nach Halle.

Allzu lange liegt eh keines der Räder auf Halde: Im Sommer verkauft das Dresdner Unternehmen bis zu 4 000 Räder monatlich!

Fahrrad XXL Emporon will auch weiter in Dresden investieren. Nächstes Jahr ist ein Fahrrad-Erlebnisshop geplant, der den jetzigen Standort an der Overbeckstraße ablösen soll.

Die Dresdner Verwaltung: "Unsererseits erfolgte die Prüfung von über zehn Standorten hinsichtlich der planungsrechtlichen Vorhabensrealisierung."

Und weiter: "Am Ende konnte kein Grundstück gefunden werden, bei dem die Kombination aus Verkauf, Online-Handel, Produktion, Lager und Werkstatt vereinbar war.“