In dieses alte Gaswerk in Dresden ziehen bald Mieter ein!
Dresden - Ein wenig versteckt hinter einem kleinen Hügel am südlichen Stadtrand steht das einstige Steinkohlegaswerk Mockritz. 1906 gebaut, versorgte es elf Ortschaften mit Leuchtgas für Lampen.

Die Meißner Immobilien-Investgruppe "MDU" baut das Industriedenkmal zur Wohnanlage um - im Frühjahr sollen die ersten Mieter einziehen.
Vom Steinkohlegaswerk zum Wohnhaus - die künftigen Bewohner werden Geschichte atmen! Nach der Eingemeindung Mockritz wurde die Gasproduktion 1922 im Industriebau (Babisnauer Straße 26) eingestellt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg und zu DDR-Zeiten diente das Gebäude als Werkstatt. Im Bau- und Montagekombinat wurden Traktoren und Bagger repariert. Nach der Wende nutzten es verschiedene Gewerbe wie Fliesen- und Teppichhändler.
Eines blieb über alle Jahrzehnte erhalten: "Die beeindruckende Klinker-Fassade verleiht dem Bauprojekt einen besonderen Charme", sagt Projektleiter Joachim Hannemann (64). "Allerdings bröckelt sie stark. Wir restaurieren sie originalgetreu."

Dafür wurden in der Lausitz die passenden Ziegel gebrannt. Das Innere der Fabrik wurde komplett entkernt, neue Wände und Decken eingezogen.
Ende des Monats soll der Holzdachstuhl gebaut werden, dann kommen die Dachdecker, werden auch Fenster eingesetzt.
Unerwartete Probleme bereitete das Fundament: Das Gaswerk wurde auf wenig tragfähigem Grund errichtet, was zuvor nicht bekannt war. Darum wurden 100 Pfähle aus Stahlbeton ins feste Erdreich gebohrt, welche die Last jetzt sichern. Auf drei Stockwerken entstehen zwölf Wohnungen (2 bis 4 Räume; 86 bis 124 Quadratmeter).
"Wir werden sie vermieten, das Gebäude auch in unserem Bestand halten", sagt Investor Oliver May (51). Über drei Millionen Euro hat die Meißner MDU-Gruppe in ihr erstes Dresdner Projekt investiert.
Am Tag des offenen Denkmals (9. September) können Sie das Gaswerk ein letztes Mal besuchen. Danach sollen die Wohnungen vermietet werden, März oder April die ersten Mieter einziehen.





Titelfoto: Thomas Türpe