Dresden - Sie wurde die "Brigitte Bardot der DDR" genannt: Schauspielerin, Sängerin, Malerin & Autorin Eva-Maria Hagen (83). An der Seite von Wolf Biermann (81) bäumte sie sich gegen das SED-Regime in der DDR auf - verließ 1977 die Republik mit ihrer Tochter Nina. Verbote und Schranken - sie hat sich immer darüber hinweggesetzt.

Vielleicht deshalb titelt die neue Ausstellung in der Galerie Holger John (Rähnitzgasse) "Verbotene Liebe". Ab Freitag sind über 70 Ölbilder von Eva-Maria Hagen zu sehen. Lebensfreude pur, Erotik, pralle Lust - gemalt ab den 70er-Jahren auf Leinwand, Holz, Türen, Buchdeckel, Pappe ... "Doch mit einer durchgehenden Handschrift. Deshalb ist die Ausstellung als Retrospektive anzusehen", so Galerist John. In der Hamburger Wohnung und in ihrem Atelier hat John mit der Hagen die Bilder ausgesucht.

Was auf ihnen immer wieder auffällt: die großen Augen von Tochter Nina Hagen (63), die als Punk-Ikone Karriere machte. Diese Augen hat auch Enkelin Cosma Shiva (37), die Schauspielerin. Auf vielen Bildern zu finden: ihre Liebe - Liedermacher Wolf Biermann. "Ich kenne beide von Kindesbeinen an", so John. "Sie gaben kleine Liederabende in der alten Räucherei meines Vaters auf Usedom."

Jetzt kommt Eva-Maria Hagen nach Dresden. "Sie ist schon ganz aufgeregt", verrät John. "Die ganze Familie ist zur Vernissage eingeladen - mal sehen, wer kommt." Vielleicht erklingt zur Vernissage auch dieses Lied: Wolf Biermanns "Die Elbe bei Dresden" - 1981 gesungen von Eva-Maria Hagen.