Dresden - Was hätte nicht alles aus diesem süßen Knirps werden können? Mathelehrer oder Finanzbeamter - zum Glück ist aus Roger Baptist (50) „Rummelsnuff“ geworden - Elektropunker, Liedermacher, Kraftsportler, Türsteher im Berliner Kultclub Berghain.

Weil Rummelsnuff nicht nur was im Oberarm, sondern auch im Kopf hat, schrieb er seine gerade erschienene Autobiografie "Rummelsnuff" (neues leben, 192 Seiten, 19,99 Euro).

Los geht’s, als sich die Dresdner Musikstudentin Leni in den Berliner Jazzposaunisten Peter Baptist verliebt. Hochzeit und Baby folgen 1966.

Das Musikerpaar zieht nach Berlin und Sohn Roger pendelt zwischen Köpenick und seiner Großmutter in Großenhain.

In der Kleinstadt ist Roger der Erste, der ab 1982 erst Russenschnitt, dann Glatze trägt.

Er entdeckt den Kraftsport und einen Job als Hilfsarbeiter in der HO-Werbeabteilung, jobbt schwarz auf Jahrmärkten in Dresden.

Wie Roger sich durch die DDR bewegte, konnte er im „Tagebuch“ der Stasi nachlesen - inklusive Eintrag vom 7. Mai 1988.

Als "Solikonzert für Nikaragua" ist das Punk-Konzert in der Dresdner Lutherkirche getarnt. Roger ist erst mittendrin, dann auf dem Revier der Volkspolizei. Damals bei den Punk-Touren oft an seiner Seite: der Dresdner Schauspieler Volker "Zack" Michalowski (45).

1988 steigt Roger bei der Dresdner Band "Freunde der italienischen Oper" ein.

Muskelaufbau, Türsteher-Jobs, Arbeiterlieder - die nächsten 100 Seiten sind voll davon. Kaufen, lesen, schmunzeln.