Diese Essensbestellung endete in brutalem Raub

Marcel Thalheim betreibt den Dresdner Nachtlieferservice "Bierbutler" - nach dem brutalen Raub sind ihm jetzt manche Lieferungen zu risikoreich.
Marcel Thalheim betreibt den Dresdner Nachtlieferservice "Bierbutler" - nach dem brutalen Raub sind ihm jetzt manche Lieferungen zu risikoreich.

Von Eric Hofmann

Dresden - Diese Bestellung wird „Bierbutler“ Marcel Thalheim (28) nie vergessen: Als er am 22. April zur Haltestelle Räcknitzhöhe lieferte, wurde er dort nicht bezahlt, sondern brutal zusammengeschlagen und ausgeraubt.

Am Dienstag standen die beiden Täter vor dem Landgericht. Schläger Rico P. (18) machte keinen Hehl aus seinem Raub: "Wir waren in meiner Wohnung, von dort haben wir dann bestellt", so der Angeklagte.

"Wir hatten Hunger, aber kein Geld." Flasche Jägermeister, Lasagne, zwei Flaschen Cola und weitere Lebensmittel bestellte er mit seinem Kumpel Jose Bernado B. (20) am Telefon, ließ es an die Haltestelle "Räcknitzhöhe" liefern.

Zu bezahlen war von Anfang an nicht geplant. "Ich wollte es ihm einfach aus der Hand reißen", so der Brutalo. "Habe dann aber noch die leere Flasche mitgenommen, um ihn damit zu bedrohen."

Die beiden Angeklagten Jose Bernardo B. (20, l.) und Rico P. (18) machen keinen Hehl aus ihrem brutalen Raub und gestanden.
Die beiden Angeklagten Jose Bernardo B. (20, l.) und Rico P. (18) machen keinen Hehl aus ihrem brutalen Raub und gestanden.

Gedroht hat er aber nicht: "Der hat gefragt, wie viel das kostet, dann die Flasche gezogen und auf mich eingeschlagen", sagt Opfer Thalheim.

"An drei Schläge kann ich mich erinnern." Zwei Platzwunden und eine Schädelprellung blieben zurück.

Während der Lieferant am Boden lag, klaute Jose B. Lebensmittel und Geldbörse aus dem Wagen.

Rico nahm Handy und Lieferung mit. Noch immer leidet der Unternehmer:

"Manche Lieferungen mache ich jetzt einfach nicht mehr. Da ist das Risiko zu groß." Beide gestanden den Raub, der Prozess wird fortgesetzt.

Fotos: Ove Landgraf, Steffen Füssel