Brandbrief an Baubürgermeister: Dresden-Freunde warnen vor Lennéplatz-Hochhaus
Dresden - 15 Stockwerke, elf oder weniger - wie viel Hochhaus verträgt der Lennéplatz? Um den geplanten Bau von Wohnhäusern auf dem seit Jahren zugewachsenen Areal (hinter der Total-Tankstelle) ist ein heftiger Streit entbrannt.

Prächtige Villen standen vor dem Zweiten Weltkrieg am Lennéplatz, heute gammeln nur noch Garagen und Ruinen auf dem zugewucherten Areal. Eigentlich war der Bau von rund 500 Wohnungen mit einem 15-Geschosser (50 Meter hoch) vorgesehen.
Doch da 2013 im Planverfahren nicht alle Ämter angehört wurden, vertagte der Stadtrat die Entscheidung zum Bebauungsplan, fordert Nachbesserungen der Verwaltung.
Größter Streitpunkt dabei die Höhe und Form des geplanten Hochhauses, das an der Ecke Lennéplatz/Gellertstraße gebaut werden soll. Geprüft werden 15, elf oder sieben Stockwerke. Nicht nur kommunale Denkmalschützer warnen wegen der Nähe zur historisch bedeutsamen Gartenanlage Bürgerwiese vor einem Hochhaus-Riesen. "Elf Stockwerke sind das Höchste der Gefühle.
Das äußere Erscheinungsbild ist entscheidend dafür, welches Gesicht Dresden zurückbekommt", sagt Steinbildhauer Michael Wolf (44) von der Interessengemeinschaft Stadtbild Dresden ("StadtbilDD"). "Die bislang geplante eintönige, lieblose und austauschbare Architektur lehnen wir ab.
Stattdessen sollte dresdentypisch gebaut werden. Etwa mit einer vielgliedrigen Fassade und Sandstein-Material." In einem kritischen offenen Brief gaben sie ihre Anregungen an Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (41, Grüne) weiter.

Titelfoto: Visualisierung: Patzschke-Architekten