Bis zu 140.000 Euro: So viel sind manche DDR-Autos heute wert

Gut gepflegte "Plaste-Bomber" gewinnen wieder an Wert.
Gut gepflegte "Plaste-Bomber" gewinnen wieder an Wert.  © Harry Haertel

Dresden/Chemnitz/Zwickau - Es klingt wie ein typischer DDR-Witz: "Du fährst Wartburg?!", "Klar, hab geerbt." Ost-Autos entwickeln sich zur Geldanlage. Allen voran Pkws aus DDR-Produktion. Und hier sind die aus sächsischer Fertigung am beliebtesten, gefolgt vom Wartburg.

Erarbeitet hat die Übersicht das (westdeutsche) Magazin "AutoClassic" in seinem Sonderheft "Ost-Klassiker". Am teuersten sind demnach die Dresdner Rennwagen RS1000 aus dem Hause Melkus.

Die straßentauglichen Flitzer der Jahre 1969 bis 1980 sind je nach Zustand 60.000 bis 80.000 Euro wert! Der Neupreis lag bei 30.000 DDR-Mark.

Kein Wunder: Von den einst 101 gebauten soll es nur noch 50 geben. Und die schicken Wartburg-Cabrios der Firma Gläser aus Dresden kosten im Edelzustand 15.000 Euro - Tendenz steigend.

Für diese Summe ist ein IFA F9 nur im mittleren Zustand zu haben. Der Stromlinien-Kompakte hat seine Wurzeln Ende der 1930er.

Richtig Leben hauchten ihm die Autobauer aus Zwickau (und im Westen die Audi-DKW-Leute) nach dem Krieg ein. Heute kostet ein Ost-F9-Cabrio aus den Jahren 1949-'55 schon mal 22.000 Euro.

Heinz Melkus (1928-2005) mit einem RS1000.
Heinz Melkus (1928-2005) mit einem RS1000.  © Peter Zschage

Es folgt der Barkas aus Karl-Marx-Stadt/Chemnitz. Ein gut restaurierter "DDR-Bulli" kostet jetzt mindestens 9000 Euro.

Ebenfalls wieder Geld wert ist ein Wartburg de luxe. Für die von 1966 bis 1989 gebauten Limousinen werden gern 4500 Euro aufgerufen.

Seine abgerundeten Vorgänger der 311er- und 312er-Reihe bringen schon mal 5000 Euro. Selbst eine aufpolierte 601er-Trabi-Limousine ist nicht mehr für unter 4500 Euro zu haben, der Kübel kostet bis zu 7500 Euro.

Tabelle DDR-Oldtimmer

Typ Wert je nach Zustand:

Trabant Tramp/1.1 8000 bis 300 €

Wartburg 311/2 Cabrio 15.000 bis 900€

Barkas B1000 10.000 bis 500 €

IFA F9 (Cabrio) 22.000 bis 1800 €

Melkus RS1000 80.000 bis 60.000 €

EMW 327/2 140.000 bis 19.600 €

Weitere Modelle siehe Fotostrecke: Quelle: "AutoClassic"

Trabant 601 Limousine 4500 bis 200 €
Trabant 601 Limousine 4500 bis 200 €  © Imago
Trabant Kübel 7500 bis 300 €
Trabant Kübel 7500 bis 300 €  © Peter Endig
Wartburg 353 Limousine 4500 bis 200 €
Wartburg 353 Limousine 4500 bis 200 €  © Imago
Wartburg 311 und 312 5000 bis 2400 €
Wartburg 311 und 312 5000 bis 2400 €  © Imago

E-Mobil-Offensive: Lieber Hybrid als reine Stromer

E-Auto an Stromzapfsäule.
E-Auto an Stromzapfsäule.  © Lino Mirgeler/dpa

Kamenz - Trotz Förderung und Appellen, trotz kostenloser Stromladungen und Dieselfahrverboten - der Anteil von Elektroautos an sächsischen Neuzulassungen steigt nur verhalten.

Laut Statistischem Landesamt wurden vergangenes Jahr 620 neue E-Autos angemeldet.

"Damit war nur etwa jeder 200. der insgesamt 123.984 neu zugelassenen Pkws mit diesem umweltfreundlichen Antrieb ausgestattet", so die Statistiker.

"Die Sachsen haben sich eher für ein Hybridfahrzeug entschieden." Exakt 3593 neu angemeldete Pkws würden mit dieser Antriebsart fahren.

Das bedeute einen Anstieg um 64 Prozent im Vergleich zum Jahr 2016.