Das gibt es im neuen DDR-Museum am Albertplatz alles zu sehen

Gabi Reißig (54) ist die neue Chefin im DDR-Museum.
Gabi Reißig (54) ist die neue Chefin im DDR-Museum.  © Norbert Neumann

Dresden - Egal ob Trabi, Sandmännchen oder die typische ostdeutsche Camping-Ausrüstung: Am Sonntag öffnet die "Welt der DDR" mitten in Dresden. Die Bilder und Fakten zum neuen DDR-Museum.

300.000 Euro hat Unternehmer Peter Simmel (57) ausgegeben, um die wichtigsten Exponate des insolventen Radebeuler DDR-Museums in seinem Hochhaus am Albertplatz auszustellen.

Simmel: "Wir zeigen nicht mehr jeden Föhn in fünf verschiedenen Farben, die restlichen Exponate sind vorerst eingelagert." Laut Simmel kommt das Museum dennoch auf 60.000 Ausstellungsstücke.

Die tummeln sich auf 1 500 Quadratmetern, verteilt auf Flächen im Neubau und im Hochhaus. Zu sehen sind, jeweils komplett eingerichtet, Ost-Klassenzimmer, Kinderzimmer, Küche, Bad, Stube und und und. Völlig neu: Eine komplett bestücke Apotheke samt "Simagel"-Tabletten, "Fibrex" und Bromhexin-Tropfen.

Auch ein kleiner Souvenirladen mit Pittiplatsch und Co. ist geplant.
Auch ein kleiner Souvenirladen mit Pittiplatsch und Co. ist geplant.  © Norbert Neumann

All das hat Apothekerin Evelyn Guthmann aus Meißen um 1990 eingelagert und vor kurzem dem Museum übergeben. "Unsere wichtigste Neuerung", freut sich Simmel.

Insgesamt lebt die Ausstellung vom Charme der DDR-Nostalgie. Peter Simmel: "Vieles in der DDR war besser als im Westen. Wir wollen dennoch nichts werten. Eine kritische Auseinandersetzung steht uns genauso wenig zu, wie eine Verherrlichung."

Genau das ist momentan noch das größte Problem der Ausstellung. Es fehlt ein konzeptioneller roter Faden, der Besucher an die Hand nimmt. Vieles wirkt erst einmal abgestellt. Das reicht, um alte Erinnerungen zu wecken, nicht aber um die Ausstellung tatsächlich schlauer zu verlassen.

Geöffnet ist die "Welt der DDR" ab Sonntag 10 Uhr. Der Eintritt kostet 9, ermäßigt 7 Euro. Unter der Woche gibt Ermäßigungen für Kinder, Studenten und Senioren.

Wird Simmel-Hochhaus jetzt zum Ärzte-Turm?

Das neue „Simmel-Hochhaus“ soll sich auch zu einem Gesundheitszentrum entwickeln.
Das neue „Simmel-Hochhaus“ soll sich auch zu einem Gesundheitszentrum entwickeln.  © Norbert Neumann

Mit dem DDR-Museum ist die Ladenzeile im Simmel-Neubau am Albertplatz zum ersten Mal seit Eröffnung komplett vermietet. Mehr Sorgen hat der Unternehmer mit dem sanierten und denkmalgeschützten einstigen DVB-Hochhaus.

Das Bistro im Eckladen hat seit Monaten geschlossen. Sternekoch Alfons Schuhbeck (67) schließt seinen Gewürzladen Ende Januar.

"Für den Eckladen hatten wir Angebote von einem Nachtclub und einer Spielothek, doch das wäre keine Aufwertung für unserer Haus, das wollen wir nicht", sagt Inhaber Peter Simmel (57).

Simmel wünscht sich eine Apotheke als Mieter. Zumal im Hochhaus hauptsächlich Arztpraxen einziehen sollen. "Ein Allgemeinmediziner hat geöffnet, mit vier weiteren Medizinern gibt es Gespräche", so Simmel weiter.

Eckardt Guthmann (62) sortiert alte DDR-Medikamente in die ausgestellte Apotheke.
Eckardt Guthmann (62) sortiert alte DDR-Medikamente in die ausgestellte Apotheke.  © Norbert Neumann
Wer erinnert sich noch: So sahen Kinderzimmer in der „Welt der DDR“ aus.
Wer erinnert sich noch: So sahen Kinderzimmer in der „Welt der DDR“ aus.  © Norbert Neumann
Hier greift der Chef noch selbst zum Hörer: Peter Simmel (57) in einem der Ausstellungsräume.
Hier greift der Chef noch selbst zum Hörer: Peter Simmel (57) in einem der Ausstellungsräume.  © Norbert Neumann
Auszeit für die Werktätigen: Neben historisch anmutenden Werkzeugen hängt eine „Naksche“.
Auszeit für die Werktätigen: Neben historisch anmutenden Werkzeugen hängt eine „Naksche“.  © Norbert Neumann