Schnaps, Frauen, Gitarre: Meine wilden Nächte mit Gunter Gabriel

Der Dresdner Konzert-Fotograf Andreas Weihs (r.) war ein enger Freund des verstorbenen Stars.
Der Dresdner Konzert-Fotograf Andreas Weihs (r.) war ein enger Freund des verstorbenen Stars.  © Andreas Weihs

Dresden - Sie haben zusammen gesungen, gefeiert und gelitten. Am Ende war Gunter Gabriel allein, als er wenige Tage nach seinem 75. Geburtstag an den Folgen eines Genickbruchs starb (TAG24 berichtete). Der Dresdner Fotograf Andreas Weihs (56) war ein jahrelanger Begleiter des Country-Stars, auf vielen Wegen ...

„Seine Musik fand ich schon immer gut“, erzählt Andreas Weihs. „1990 wollte ich ihn dann unbedingt kennenlernen, blieb nach dem Konzert in Großröhrsdorf einfach da. Die Chemie stimmte sofort. Und plötzlich stand ein Kasten Bier auf der Bühne und wir quatschten stundenlang.“

Der Beginn einer langen Freundschaft. „Wenige Monate später kam Gunter mit seinem Wohnmobil nach Dresden, parkte wochenlang an der Elbe unter der Marienbrücke. Junge, Junge, wir zogen nächtelang gemeinsam um die Häuser. Ohne Bodyguards, aber mit viel guter Laune. Er fand Dresden wirklich super.“

Nackt, wie viele Frauen ihn liebten. Gunter Gabriel im Dresdner Luxus-Hotel an der Prager Straße.
Nackt, wie viele Frauen ihn liebten. Gunter Gabriel im Dresdner Luxus-Hotel an der Prager Straße.  © Andreas Weihs

Und natürlich hatte der Star aus der Hitparade auch Affären in Sachsen. „Ich habe selbst nicht nur einmal erlebt, wie sich ihm junge Dinger um die 20 willfährig angedient haben“, sagt sein Freund Andreas.

„Selbst als er schon über 70 war. Dabei war Gunter kein Schönling, kein Romantiker, aber eben ein echter Typ. Er hatte bestimmt mehr als tausend Frauen ...“

Auch Moneten hatte er mal. In seinen besten Tagen in den 70er und 80er Jahren verdiente er Millionen. „Doch zu Geld hatte er einfach kein Verhältnis. Hatte er Scheine einstecken, gab er sie aus. Gern auch für Alkohol und Frauen. Auch die ein oder andere Liebesdame hat ihn in Dresden besucht.“

Eine Prostituierte wurde sogar seine Ehefrau. „Ich besuchte die beiden mehrfach. Sie lebten auf einem alten Bahnhof im Münsterland. Meine Güte, war das eine explosive Beziehung. Da flogen schon mal die Fetzen, weil eben zwei starke Charaktere aufeinander prallten.“

2003 war Kumpel Weihs dann sogar dabei, als Gunter Gabriel bei seinem Idol Johnny Cash Songs aufnahm. „Das werde ich nie vergessen. Ich habe einen Freund verloren."

„Auch, wenn er irgendwie immer weiter an meiner Seite sein wird ...“

Ahoi! Viele Jahre lebte der Sänger auf einem Hausboot. In Dresden lunschte er auch bei der Weißen Flotte.
Ahoi! Viele Jahre lebte der Sänger auf einem Hausboot. In Dresden lunschte er auch bei der Weißen Flotte.  © Andreas Weihs

Titelfoto: Andreas Weihs