Die Nackedeis vom Neumarkt: Künstler residiert jetzt in prominenter Lage

Bildhauer Thomas Reichstein (57) mit einer seiner Grazien im handlichen Format. Die "Mondmondfrau" kostet 540 Euro.
Bildhauer Thomas Reichstein (57) mit einer seiner Grazien im handlichen Format. Die "Mondmondfrau" kostet 540 Euro.  © Eric Münch

Dresden - Sie begrüßen Gäste am Flughafen, gingen schon in der Elbe baden und haben jetzt ein neues Zuhause mitten in der City gefunden: Die nackigen Frauen-Skulpturen des Künstlers Thomas Reichstein (57) sind der neue Hingucker am Jüdenhof!

Mit seiner Lebensgefährtin Doreen Wolff eröffnete der Bildhauer im Trierschen Haus seine neue Galerie.

Passanten bleiben neugierig stehen, begutachten die lebensgroßen bronzenen Nackedeis an der Sporergasse (zwischen Schloss und Verkehrsmuseum).

"Ich habe einige Figuren draußen aufgestellt, um Leute in die Galerie zu locken", sagt Reichstein.

Mit Erfolg: Gleich am ersten Tag verkaufte er eine seiner reizenden "Evas", die an der frischen Luft einen goldenen Apfel hält.

Die lebensgroßen Nackedei-Skulpturen (65 Kilo) sind der neue Hingucker an der Sporergasse zwischen Schloss und Verkehrsmuseum.
Die lebensgroßen Nackedei-Skulpturen (65 Kilo) sind der neue Hingucker an der Sporergasse zwischen Schloss und Verkehrsmuseum.  © Eric Münch

Ein verzückter Kunstliebhaber legte für die Dame "im paradiesischen Zustand" 12.000 Euro auf den Tisch.

Im Ausstellungsraum gibt es rund 300 Werke zu entdecken, darunter 30 weitere lebensgroße Grazien. Und alle sind sie nackt! "Mode und Kleidung unterliegt dem Wandel der Zeit.

Mich interessiert die Naturform der Menschen", begründet der Künstler.

Auffällig: Nackte Herren der Schöpfung findet man kaum, die Grazien sind klar in der Überzahl. "Na, ich bin ja auch ein Mann", lacht der Künstler.

Bis Ostern hat sich Reichstein mit seinen Nackedeis im Jüdenhof eingemietet. Geöffnet ist täglich 12 bis 18 Uhr.

Auch diese zierliche Dame ist käuflich, für 150 Euro zu haben.
Auch diese zierliche Dame ist käuflich, für 150 Euro zu haben.  © Eric Münch