Die Strafakte Wiener Platz: So schlimm ist die aktuelle Bilanz

Immer wieder kommt es bei Großrazzien auf dem Wiener Platz zu Festnahmen.
Immer wieder kommt es bei Großrazzien auf dem Wiener Platz zu Festnahmen.  © Eric Münch

Dresden - Es wird geklaut, gedealt und geprügelt: Insgesamt 628 Straftaten zählt das Innenministerium für das Jahr 2017 auf dem Wiener Platz. Dunkelziffer viel höher!

Mit sechs Großkontrollen versuchte die Polizei dem Problem Herr zu werden, die Stadt will außerdem mit Umbauarbeiten und Streetworkern den Platz wieder sicherer machen.

177 mal ging es um's Kiffen: Genau so oft traf die Polizei auf Dealer und Konsumenten direkt vor dem Dresdner Hauptbahnhof im vergangenen Jahr, "nur" 27 mal ging es um die gefährliche Droge Crystal Meth. Dazu kommen 177 Diebstähle, 69 Körperverletzungen und elf Raubdelikte.

Angefragt hatte die Zahlen die AfD beim Innenministerium. Bei allen 628 Straftaten gehörten 38 Tatverdächtige zur Gruppe der "Mehrfach Intensivtäter Asylbewerber" (MITA).

Ministeriumssprecherin Patrica Verhnold erklärt, was es damit auf sich hat: "Seit Beginn des Jahres 2015 werden in Sachsen Asylbewerber, Geduldete sowie illegal aufhältige Ausländer, die innerhalb eines Jahres mehr als fünf Straftaten begehen, durch Polizei sowie Staatsanwaltschaft täterorientiert und beschleunigt bearbeitet."

Allerdings benehmen sich auch Deutsche auf dem Bahnhofsvorplatz daneben: Insgesamt 229 mal war das im vergangen Jahr der Fall.

Von den sieben Sexualdelikten auf dem Wiener Platz werden drei Ausländern zugerechnet, ebenso viele Deutsche werden dessen verdächtigt, einmal war die Staatsangehörigkeit unbekannt.

Fast zweimal am Tag kommt es im Schnitt zu Straftaten auf dem Platz zwischen Prager Straße und Hauptbahnhof.
Fast zweimal am Tag kommt es im Schnitt zu Straftaten auf dem Platz zwischen Prager Straße und Hauptbahnhof.  © Christian Juppe
Innenminister Roland Wöller (47,CDU) gab jetzt die Kriminalitätsbilanz des Platzes heraus.
Innenminister Roland Wöller (47,CDU) gab jetzt die Kriminalitätsbilanz des Platzes heraus.  © Steffen Füssel