Wegen Strafe! So schrumpft sich der Elbepark klein

Für den Kunden unsichtbar, muss sich der Elbepark dennoch um 2500 Quadratmeter verkleinern.
Für den Kunden unsichtbar, muss sich der Elbepark dennoch um 2500 Quadratmeter verkleinern.  © Ove Landgraf

Dresden - Die Nachricht schlug 2013 ein wie eine Bombe: Weil der Elbepark größer war als erlaubt, wurde das Shoppingcenter zu einer Million Euro Bußgeld und zum Rückbau der Flächen verdonnert.

Exklusiv bei TAG24 erläutert Center-Manager Gordon Knabe (42) die bisher umgesetzten Schritte der Schrumpfkur.

2500 von insgesamt knapp 80.000 Quadratmetern Verkaufsfläche müssen bis Ende 2021 verschwunden sein. "Wir sind auf einem guten Weg. Über 18 Einzelmaßnahmen sind umgesetzt, 40 Prozent vom Ziel sind erledigt", sagt Knabe.

Für die Kunden zu sehen ist davon nichts. Stehen, wie aktuell zwei Läden leer, liegt das nicht am Rückbauprogramm. "Grundsätzlich ist es unser Plan, dass weder bei der Anzahl der Geschäfte noch bei deren Qualität oder im Sortiment Einschränkungen zu merken sind."

Mit 18 einzelnen Baumaßnahmen hat Centermanager Gordon Knabe (42) bereits etwa 40 Prozent der vereinbarten Fläche reduziert.
Mit 18 einzelnen Baumaßnahmen hat Centermanager Gordon Knabe (42) bereits etwa 40 Prozent der vereinbarten Fläche reduziert.  © Ove Landgraf

Stattdessen wird bei jeder Neuvermietung oder Vertragsverlängerung geprüft, ob kleinste Flächen wegfallen können. Gelingt dies, werden meist im hinteren Bereich der Läden Flächen in Lager umgewandelt oder stillgelegt.

Knabe: "Für jeden einzelnen Laden reichen wir einen neuen Bauantrag ein. Ist der genehmigt, vermisst ein Gutachter die Flächen und bestätigt die Reduktion." Einmal im Jahr meldet das Center die Flächen nochmals gebündelt an die Stadt.

Nicht in jedem Fall verschwinden zudem tatsächlich Quadratmeter. So reicht es auch aus, wenn statt eines Textilhändlers ein Gastronom die Fläche nutzt. Denn für Textilhändler wurden Obergrenzen festgelegt, für Restaurants nicht.

Der Elbepark versucht zudem, das Schrumpfen sogar zu nutzen: Bisher durfte etwa im Erdgeschoss keine Event-Fläche entstehen - die Fluchtwege fehlten. Darum reduzierten die Macher die Verkaufsfläche so geschickt, dass ein neuer Fluchtweg entstand. Das Amt genehmigte die neue Event-Fläche.

Das Bußgeld haben die Verantwortlichen übrigens längst gezahlt: "Der Betrag floss als Einnahme zur Gesamtdeckung des städtischen Haushalt ein", bestätigt Stadtsprecher Kai Schulz (42).

Wo vorher ein Laden war, ist jetzt ein Fluchtweg. Manager Knabe zeigt die clever umgewandelte Fläche.
Wo vorher ein Laden war, ist jetzt ein Fluchtweg. Manager Knabe zeigt die clever umgewandelte Fläche.  © Ove Landgraf
Erst ein neuer Fluchtweg, macht im Elbe Park Bühnenshows auch im Erdgeschoss möglich.
Erst ein neuer Fluchtweg, macht im Elbe Park Bühnenshows auch im Erdgeschoss möglich.