Dieser Mann will den Elbe-Schatz bergen

Seit 1945 im Flusssediment verborgen: ein Wappen der alten Carolabrücke.
Seit 1945 im Flusssediment verborgen: ein Wappen der alten Carolabrücke.

Dresden - Der Schatz von der Carolabrücke - jetzt befassen sich Fachleute mit dem Relief. Darunter Urs Krüger (42), Sohn des früheren Stadtkonservators.

„Ein schöner Fund. Aber er muss schnell geborgen werden, bevor das Wasser weiter steigt“, mahnt Urs Krüger.

Der Architekt ist mit der Materie vertraut: Vater Hermann Krüger (79) hatte sich als oberster Denkmalpfleger der Stadt jahrelang für die Sicherung wichtiger Bauwerke eingesetzt. Urs Krüger nun entdeckte das Wappen am 11. August.

„Es passt zur alten Brücke - sie war ein schwulstig ausgestaltetes neobarockes Bauwerk, errichtet 1892“, sagt er und deutet auf dunkle Betonsockel neben dem Fund.

„Das sind ihre Füße! Darauf wurde ab Ende der 1960er-Jahre die neue Brücke errichtet.“

Architekt Urs Krüger (42) vor dem Fund unter der Carolabrücke. Das Wappen fiel im Mai 1945 ins Elb-Bett.
Architekt Urs Krüger (42) vor dem Fund unter der Carolabrücke. Das Wappen fiel im Mai 1945 ins Elb-Bett.

Das alte Bauwerk war im Februar 1945 von Bomben getroffen worden. Noch mehr machte die SS damals am 7. und 8. Mai mit Sprengungen kaputt.

Dabei fiel das Relief hinunter. Es stammt vom Ansatz eines Brückenbogens, teilte das Landesamt für Archäologie jetzt mit.

Die Behörde wurde parallel von Krüger sowie vom Wasser- und Schifffahrtsamt informiert, nahm inzwischen das Eisenteil in Augenschein.

Und aus dem Rathaus heißt es: „Eine mögliche Bergung wird gegenwärtig geprüft.“ Eingelagert würde es im Lapidarium der Stadt (nahe Nürnberger Ei).

Fotos: Thomas Türpe