13.500 Kilometer durch die Wüste! Sachsen erobern die Mongolei

Auf dem Elberadweg am Blauen Wunder radelten Johann Georg Cyffka (30, l.) und Ludwig Gloger (29) im April los.
Auf dem Elberadweg am Blauen Wunder radelten Johann Georg Cyffka (30, l.) und Ludwig Gloger (29) im April los.  © Johann Georg Cyffka, Ludwig Gloger

Dresden/Ulan-Bator - Auf dem Drahtesel 13.500 Kilometer bis in die Mongolei radeln? Zwei Dresdner haben genau das gewagt!

Auf ihrer irren Radtour schmorten Johann Georg Cyffka (30) und Ludwig Gloger (29) in der Wüste, wurden vom Skorpion gestochen, verspeisten ein Murmeltier.

Am Blauen Wunder starteten sie im April, radelten fast täglich 100 Kilometer. Im Gepäck nur das Nötigste: Schlafsack, Zelt, Taschenmesser, Handy. Die früheren Schulfreunde wollten eine weite Reise machen, wenig Geld ausgeben. Sie fuhren über Tschechien, Aserbaidschan, Iran, querten 15 Länder.

"Je weiter wir uns von Europa entfernten, desto hilfsbereiter waren die Einheimischen", berichtet Georg. "Wir wurden zum Essen eingeladen, durften duschen, übernachten. Vor Teheran kürte uns ein Mann zu Ehrengästen auf der Geburtstagsfeier seines Sohnes."

Angst vor Überfällen hatten die beiden nie.
Angst vor Überfällen hatten die beiden nie.  © Johann Georg Cyffka, Ludwig Gloger

Im Gegenzug erzählten die radelten Sachsen von ihrer Reise.

Angst vor Überfällen hatten sie keine. "Unheimlich war eine Nacht in Bulgarien. Nahe unseres Zeltes fanden wir Knochen. Plötzlich heulte ein Rudel Wölfe", sagt Georg.

Nachts bibberten die Abenteurer bei bis zu minus 25 Grad, radelten bei 55 Grad plus durch die Wüste.

"Du merkst den Schweiß nicht, so schnell verdampft er", erinnert sich Georg Cyffka. "Ein grüner Skorpion stach Ludwig in den Zeh. Der war tagelang taub." Google gab Entwarnung: keine Lebensgefahr.

Neben Brot und Melonen aßen sie auch ein gegrilltes Murmeltier: "Schmeckte nach Kräutern und erdig." Nach sieben Monaten erreichten sie die mongolische Hauptstadt Ulan-Bator. Zurück ging's dann mit Flieger, Zügen und Bussen.

Bei der nächsten Reise wollen die Dresdner vielleicht die USA queren - natürlich wieder mit dem Rad ...

Bei über 50 Grad radelten die Abenteurer im Sommer durch die iranische Wüste in Richtung Provinzhauptstadt Esfahan.
Bei über 50 Grad radelten die Abenteurer im Sommer durch die iranische Wüste in Richtung Provinzhauptstadt Esfahan.  © Johann Georg Cyffka, Ludwig Gloger
Nach sieben Monaten und 13.500 Kilometern auf dem Sattel kamen die Abenteurer gesund und glücklich in Ulan-Bator an.
Nach sieben Monaten und 13.500 Kilometern auf dem Sattel kamen die Abenteurer gesund und glücklich in Ulan-Bator an.  © Johann Georg Cyffka, Ludwig Gloger