Furcht vor Lärm: Strehlener Anwohner stoppen per Klage Wohnbauprojekt

Dresden - Dresden braucht dringend mehr Wohnungen. Doch der Weg dahin ist meist steinig. Momentan verhindern in Strehlen klagende Anwohner den Bau eines neuen Wohngebietes.

Das Bauprojekt an der Geystraße ruht.
Das Bauprojekt an der Geystraße ruht.  © Steffen Füssel

An der Geystraße sollen eigentlich 35 Einfamilienhäuser/Reihenhäuser und 40 Wohneinheiten im Wohnprojekt einer Pflegeeinrichtung entstehen. Der Bebauungsplan wurde vor einem Jahr im Stadtrat einstimmig beschlossen. Dennoch rücken auf absehbare Zeit keine Bagger an.

Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (41, Grüne): "Zum Bebauungsplan wurde auf Antrag eines Bürgers, der durch weitere Bürgerinnen und Bürger unterstützt wird, ein Normenkontrollverfahren eingeleitet." Dabei wird die Gültigkeit von Rechtsnormen gerichtlich überprüft.

Das Verfahren liegt momentan, zusammen mit einem Eilantrag, am Oberverwaltungsgericht Bautzen. "Eine Terminierung in dem umfänglichen Verfahren ist derzeit noch nicht absehbar", so eine Sprecherin.

Geklagt wird primär, weil sich die Anwohner vor zu viel Lärm fürchten. So sollen die Bewohner des geplanten Wohngebietes ihr neues Heim durch eine kleine Nebenstraße erreichen.

Die Anwohner dort befürchten deutlich mehr Verkehr. Zudem ist eine Busverbindung durch das Quartier auf die Caspar-David-Friedrich-Straße geplant.

213 Wohnungen für den Altmarkt

Bauherr Andreas Lipp (52, l.) und Architekt Jan-Oliver Meding (53) errichten am Altmarkt ein neues Mietshaus.
Bauherr Andreas Lipp (52, l.) und Architekt Jan-Oliver Meding (53) errichten am Altmarkt ein neues Mietshaus.  © Steffen Füssel

Auch um ein weiteres wichtiges Bauprojekt wurde lange gerungen, Donnerstag erfolgte endlich die Grundsteinlegung: Die Revitalis AG, die auch das Wiener Loch bebaute, wird am Altmarkt 213 Mietwohnungen errichten.

32 Wohnungen davon werden Sozialwohnungen sein. Die Miete in bester Altstadt-Lage wird dabei 6,50 Euro kalt pro Quadratmeter betragen.

Besonders darum wurde lange gerungen. Linke, Grüne und SPD setzten sich mit ihrer Mehrheit im Stadtrat schlussendlich aber durch.

2020 soll alles fertig sein. Die Firma investiert rund 50 Millionen Euro.