So zockt Dresden die Hundehalter ab

Von Dominik Brüggemann

Silvia Schmitz (64) und ihr Hund Balu (6) sind beste Freunde.
Silvia Schmitz (64) und ihr Hund Balu (6) sind beste Freunde.

Dresden - Egal ob kleiner Kläffer oder bullige Dogge: Alle privat in Dresden gehaltenen Hunde sind steuerpflichtig. Und die Hundesteuer zahlt sich für die Stadtkasse ordentlich aus: Allein im Jahr 2015 überwiesen die Dresdner Hundehalter etwa 1,3 Millionen Euro Hundesteuer.

Der Großteil hält nur einen Hund an der Leine: Ende 2015 hatten von 13.377 Bello-Besitzern insgesamt nur knapp über 600 zwei oder noch mehr Hunde.

Steuerlich ist die Eintier-Politik ohnehin günstiger: Aktuell kostet ein Hund 108 Euro Hundesteuer, ein zweiter Vierbeiner gleich 144 Euro.

Für Silvia Schmitz (64) aber zahlt sich jeder Steureuro aus: Sie und ihr Verbeiner Balu (6) sind beste Freunde.

Im Sachsenvergleich kassieren die Mitarbeiter des Dresdner Steueramts besonders viel für die Haustiere auf Pfoten: In Leipzig kostet ein Hund 96 Euro, in Chemnitz 100 Euro und in Zwickau nur 90 Euro.

Noch günstiger geht’s an der Grenze: In Görlitz verlangt die Stadt schlappe 72 Euro Steuer.

Häufchen können Herrchen einen Haufen Ärger machen

Hartes Pflaster für Hunde in der Neustadt: Liz (4) achtet auf Frauchen Lisa Strobel (19).
Hartes Pflaster für Hunde in der Neustadt: Liz (4) achtet auf Frauchen Lisa Strobel (19).

Manchmal hat man einfach die Sch... am Schuh. Im wahrsten Sinne des Wortes halten sich nicht alle Hundehalter an die Regeln, und dann sorgt der kleinste Haufen für größten Ärger - meist an fremden Schuhen.

Die Polizeiverordnung der Stadt Dresden bietet da keinen Spielraum: Laut ihr müssen Hundehaufen sofort weggeräumt werden. Dafür müssen Hundebesitzer ständig einen passenden Beutel mitführen.

Immerhin: Die Stadt hat nach eigenen Angaben 73 Beutelspender im Stadtgebiet aufgestellt.

Wer sich nicht dran hält, dem drohen Bußgeld-Strafen bis zu 1000 Euro.

Letzte Heimat Tierheim! 307 Hunde ausgesetzt

Wenn’s mal nicht läuft, nimmt Eliane Borgo ihren Puma (11) auch auf den Arm.
Wenn’s mal nicht läuft, nimmt Eliane Borgo ihren Puma (11) auch auf den Arm.

Erst geliebt, dann abgegeben oder sogar ausgesetzt: Jedes Jahr müssen sich die Mitarbeiter des Dresdner Tierheims um Hunde kümmern, die niemand mehr haben will.

Allein im Jahr 2015 nahmen die Pfleger 307 Hunde auf. Hanns Kluge, Leiter des Dresdner Tierheims in Stetzsch, erinnert deshalb immer an die Verantwortung der Tierbesitzer.

Sonst wird aus dem Traum vom Hund schnell ein Hundeelend.

Am Elbufer kann sich der Border Collie Joschi (10) von Susanne Winkler (55) richtig austoben.
Am Elbufer kann sich der Border Collie Joschi (10) von Susanne Winkler (55) richtig austoben.

Titelfoto: Import