Dresden - Er hatte das größte Diebeslager der Dresdner Kriminalgeschichte. Christian L. (33) hortete Beute im Wert von über 800.000 Euro im Industriegelände. Laut Anklage hat er alles geklaut oder zumindest als Diebesgut gehökert. Seit Freitag muss der „Meisterdieb“ von Dresden vor Gericht Rechnung legen ... .

Der ungelernte aber einschlägig Vorbestrafte stieg von 2011 und 2017 schier wahllos in Läden, Büros, Tiefgaragen oder Firmen ein. Motorräder verschwanden ebenso wie hochwertige Fahrräder.

Aus einem Waffengeschäft in der City ließ er 23 Druckluftwaffen mitgehen, aus einem Antiquariat ein vergoldetes Maschinengewehr. Aus einer Firma Blattgold für 30 000 Euro.

Aus Modeboutiquen in Altmarktgalerie und Barockviertel schleppte der Dieb nachts Klamotten für fast 100 000 Euro. Friseurscheren hamsterte Christian L. ebenso wie Kosmetik.

Aus dem Proberaum einer Band sackte der Täter Instrumente ein, beim SPD-Landesverband Altkanzler-Münzen, beim Alpenverein über 100 Seile und Schlingen. Schmuck, Technik, Kameras listete die Anklage auf sowie Konzertkarten für Roland Kaiser oder Grönemeyer.

Im Januar wurde Christian L. eher zufällig gefasst (TAG24 berichtete). Er kam gerade von seinem Dealer. Im geklauten Audi Q5, mit einer von 23 geklauten Boss-Uhren am Arm.

Und 30 Gramm Crystal - U-Haft. Bei der Hausdurchsuchung fand sich erstes Diebesgut, unter anderem ein Bett für 12 000 Euro. Wenige Wochen später entdeckten die Fahnder dann das riesige Beutelager an der Meschwitzstraße.

Offenbar handelte Christian L. nicht immer alleine. Noch wird gegen drei mutmaßliche Mittäter ermittelt. Darunter seine Lebensgefährtin, die aber auf freiem Fuß ist. Das Urteil gegen Christian L. soll noch im Dezember fallen.