Bruder von KMN-Rapper geht bei Handy-Razzia im Knast auf Wachmänner los

Dresden - Das leidige Thema "Handy im Knast" ist wieder ein Fall für den Amtsrichter. Dabei hatten Justizbeamte bei Ammar R. (23) gar kein verbotenes Telefon in der Zelle gefunden. Aber der Bruder von KMN-Gangster-Rapper Nash (26) hatte sich die nächtliche Durchsuchung so vehement verbeten, dass er jetzt wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte dran ist.

Ammar R. (23) musste wegen eine Handys vor Gericht, das er gar nicht hatte.
Ammar R. (23) musste wegen eine Handys vor Gericht, das er gar nicht hatte.  © DPA / zentralbild

Der Mobil-Finder, einer Art Ortungsgerät für Handys, piepte im August 2017 vor Haftraum B 2.213, in dem Ammar untergebracht ist.

Sofort rückten vier Beamte zur Kontrolle an. Um 23.30 Uhr! "Ich saß gerade auf Toilette, als die überfallartig rein kamen", so Ammar, der wegen diverser Vorwürfe seit 2016 einsitzt.

"Ich wurde regelrecht vom Klo gezogen. Natürlich hab ich gebrüllt, sie sollen mir bloß nicht zu nahe kommen.“

Laut Anklage hielt Ammar erst die Klotür zu, stürmte mit den Worten ‚Dann kämpfen wir jetzt‘ auf die Wachmänner zu und kippte Speiseöl und Spülmittel vor deren Füße.

"Da wir die Gefahr sahen, auszurutschen, brachen wir die Aktion ab", so ein Beamter. Die Durchsuchung wurde tags drauf gemacht. Ohne Ergebnis.

"Ich hatte kein Handy, aber wohl der Mann in der Zelle über mir. Für die Aktion mit dem Öl entschuldige ich mich. Zur Strafe hatte ich deshalb schon drei Wochen Einschluss." Der Prozess wird fortgesetzt.

Ammar R. (23) musste wegen eine Handys vor Gericht, das er gar nicht hatte.
Ammar R. (23) musste wegen eine Handys vor Gericht, das er gar nicht hatte.