"Too good to go": Die App für das Res­te-Es­sen im Test

Dresden - Kurz vor La­den­schluss noch fix die Res­te vom Tag ab­ho­len - und das für ei­nen schma­len Ta­ler?! Das ver­spricht die Food-App "Too good to go". Sprich: "Zum Weg­schmei­ßen zu gut". In Dres­den und Leip­zig funk­tio­niert das schon ganz gut, in Chem­nitz wird die­se App bis­her nicht ge­nutzt.

Paula G. (20) aus Dresden hat sich ihre Tüte nach Ladenschluss abgeholt.
Paula G. (20) aus Dresden hat sich ihre Tüte nach Ladenschluss abgeholt.  © Eric Münch

Täg­lich wer­fen Re­stau­rants am Abend ki­lo­wei­se fri­sches Es­sen weg. "Die App ist eine simp­le Lö­sung für ein gro­ßes Pro­blem", sagt "Too good to go"-Spre­che­rin Te­re­sa So­phie Rath.

In Sach­sen ma­chen bei der Ak­ti­on 95 Re­stau­rants mit - in Dres­den sind es schon etwa 20 Be­trie­be, die ihre Le­bens­mit­tel vor der Ton­ne ret­ten wol­len. Die meis­ten an­de­ren sit­zen in Leip­zig.

Das Prin­zip ist ein­fach: Über die App wer­den über­pro­du­zier­te Le­bens­mit­tel zum re­du­zier­ten Preis ver­mit­telt. Su­per­märk­te, Bä­cke­rei­en, Re­stau­rants oder Ho­tels stel­len das üb­ri­ge Es­sen on­line. Die App-Nut­zer ho­len das Es­sen dann kurz vor La­den­schluss ab. Für zwei bis drei Euro darf dann or­dent­lich ge­schlemmt wer­den, be­zahlt wird vor­ab per Kre­dit­kar­te oder Pa­y­Pal.

Aber was taugt die App? Das "Back­Werk" am Haupt­bahn­hof zum Bei­spiel ver­spricht: "Hier könnt ihr eine Tüte vol­ler le­cke­rer Back­wa­ren wie Brot, Bröt­chen, Teil­chen, Ba­guette, Snacks oder so­gar Wraps ab­sah­nen."

Inhaber beider Backwerk-Filialen am Dresdner Hauptbahnhof: Steven Kraft (33).
Inhaber beider Backwerk-Filialen am Dresdner Hauptbahnhof: Steven Kraft (33).  © Eric Münch

Ste­ven Kraft (33) ge­hö­ren die bei­den "Back­Werk"-Fi­lia­len am Dresd­ner Haupt­bahn­hof. Ihm ge­fällt das Kon­zept: "Un­se­re The­ken müs­sen bis in die Abend­stun­den gut ge­füllt sein. So­bald wir un­se­re La­den­tü­ren schlie­ßen, fan­gen die Mit­ar­bei­ter an, die Tü­ten zu pa­cken - mit Wa­ren im Wert von gut 12 Euro." So lan­den di­ver­se be­leg­te Bröt­chen, Do­nuts, Crois­sants und Sa­lat in den üp­pi­gen Pa­ke­ten - und die ge­hen weg wie war­me Sem­meln.

Eine Win-Win-Si­tua­ti­on für die Hung­ri­gen, aber auch für Ste­ven Kraft. Denn: "Den Müll am Haupt­bahn­hof zu ent­sor­gen, kos­tet enorm viel Geld." Ge­bäck, das nicht über die App ver­kauft wur­de, spen­det Ste­ven Kraft der Ta­fel.

Sel­ber zu­schla­gen darf man zum Bei­spiel im Chi­na Gar­den. Das chi­ne­si­sche Re­stau­rant an der Gro­ßen­hai­ner Stra­ße bie­tet an, die Res­te vom Mit­tags- oder Abend­buf­fet mit nach Hau­se zu neh­men. Statt 7 Euro Buf­fet­preis gibt's eine gut ge­füll­te Box für 3,50 Euro.

"Too good to go" wur­de von drei jun­gen Män­nern aus Dä­ne­mark ent­wi­ckelt. Be­kannt wur­den sie in der Vox-Grün­der­show "Die Höh­le der Lö­wen".

Was vom Tage über bleibt: Im Backwerk am Hauptbahnhof Dresden landet Gebäck im Wert von gut 12 Euro im Paket.
Was vom Tage über bleibt: Im Backwerk am Hauptbahnhof Dresden landet Gebäck im Wert von gut 12 Euro im Paket.  © Eric Münch
Im China Garden auf der Großenhainer Straße in Dresden darf das Buffet abgeräumt werden.
Im China Garden auf der Großenhainer Straße in Dresden darf das Buffet abgeräumt werden.  © Thomas Türpe
Die App zeigt Restaurants in der Nähe an - bezahlt wird per PayPal oder Kreditkarte.
Die App zeigt Restaurants in der Nähe an - bezahlt wird per PayPal oder Kreditkarte.  © Thomas Türpe, privat

Titelfoto: Eric Münch, Thomas Türpe