Auto von Politikprofessor Patzelt abgefackelt

Das Auto vom Dresdner Professor Werner Patzelt wurde angezündet.
Das Auto vom Dresdner Professor Werner Patzelt wurde angezündet.  © Petra Hornig

Dresden - Brandanschlag auf den Politikprofessor! In der Nacht schlichen sich Chaoten zu einem Mitsubishi in der Striesener Niederwaldstraße, zündeten das Fahrzeug gezielt an. Der Wagen gehörte Politikwissenschaftler Werner Patzelt (63).

Kurz nach halb eins schrillte der Feueralarm an der Kreuzung Niederwald-/Voglerstraße: Ein Mitsubishi stand hier in Vollbrand. Zwar rückten die Kameraden der Feuerwehr sofort aus, konnten den Wagen aber nicht retten. Auch ein benachbart geparkter Wagen wurde beschädigt.

Offenbar keine Zufallstat eines irren Brandstifters: Der Wagen gehörte Werner Patzelt, Lehrstuhlinhaber „Politische Systeme“ an der Technischen Universität Dresden.

Besonders aus dem linksradikalen Spektrum sah sich der Wissenschaftler scharfer Kritik ausgesetzt, er sei zu verständnisvoll gegenüber den PEGIDA-Demonstranten.

Das „Operative Abwehrzentrum“ (OAZ) hat bereits die Ermittlungen aufgenommen: „Aufgrund des Besitzers, halten wir eine politische Motivation der Brandstiftung für möglich“, so Sprecherin Kathleen Doetsch.

Der betroffene selbst zeigt sich unaufgeregt: „Es ist eine Gewohnheit und Tradition von Extremisten, sich an fremden Eigentum zu vergreifen“, sagt Patzelt Tag24. „Ich bin ja nicht der erste und einzige, den so etwas trifft. Außerdem gab es bereits im VorfeldAnzeichen dafür. So wurde mein Blog gehackt und eine Antifa-Nordost schrieb, man müsste Leuten wie mir zeigen, dass solche Ansichten nicht kostenlos wären.“

Der Politologe ist gerade dienstlich in Tunis, wurde von seiner Frau über den Anschlag informiert. Einschüchtern lässt er sich davon nicht: „Ich mache weiter wie bisher“, sagt er.

Auch Sachsens SPD-Chef und Wirtschaftsminister Martin Dulig (43) äußerte sich auf Twitter zu dem Vorfall: "Anschlag auf Auto von Patzelt ist unakzeptabel. Das ist ein Angriff auf ihn u. seine Familie. Gewalt ist keine legitime Form der Kritik."