Dresden - Lange stand es in den Sternen, jetzt geht es los: An der Hafencity kann gebaut werden. Folgen: Händler und Partymacher müssen das Areal räumen. City- und Purobeach sind betroffen.

Für Christian von Canal (49) wird diese Saison wohl die letzte Purobeach-Saison sein. "Wir werden Ende April noch einmal öffnen. Allerdings wird es während der Saison herbe Einschnitte geben", sagt der Geschäftsführer. So soll die Zufahrt eine andere sein, zudem wird die vordere Halle während des Betriebs teilweise abgerissen. Wie es danach weitergeht, weiß er noch nicht. "Eine neue Location für 2019 haben wir noch nicht", so der Party-König.

Auch am Citybeach sind bereits Abrissarbeiten vorgenommen worden. Die Beachvolleyballplätze gibt es nicht mehr, das Holzgebäude ist zerlegt.

"Auch wir suchen seit Monaten nach neuen Räumen für unsere Geschäfte", sagt Silke Gräfe (49). Sie betreibt den Antikhandel Gräfe an der Leipziger Straße. "Mit dieser Entscheidung geht wieder ein Stück des antiken Charmes unserer Stadt verloren", sagt sie. "Die Stadt lässt alles zubetonieren, nirgends bleibt mehr Platz für kleine Geschäfte wie unsere."

An ihrem Laden hängt noch die Blankholz-Werkstatt ihres Mannes. Dazu kommen Bücherscheune und Rumpelkammer. Die gehört Ines Sturm (39). "Wir wollen nur zusammen umziehen", sagen die beiden. "Dafür fehlen bezahlbare Alternativen für uns im Stadtgebiet. Alles, was in Frage kommt, wird gerade abgerissen. Wir werden wohl außerhalb der Stadtgrenzen neu anfangen."

Vermieter und Eigentümer der Hafencity, USD Immobilien, hatte bereits vor Monaten gekündigt. Grund: Nach vier Jahren Verhandlungen ist die Baugenehmigung für die Hafencity greifbar. Derzeit befindet sich bereits ein Kulturzentrum im Bau, die Villa Melkus ist saniert.

Update, 14.00 Uhr:

Tina Johanna Ulbricht, Sprecherin des Citybeachs gibt Grund zur Freude: "Ein Teil unserer Beachfläche wird aufgrund der Entwicklung von Hafencity beräumt. Es ist jedoch nicht unsere letzte Saison."