Nach Raser-Unfall: Wer fuhr den 47-Jährigen über den Haufen?

Elektriker André Birkenkampf (47) hatte erst einen Unfall, dann wurde er umgefahren.
Elektriker André Birkenkampf (47) hatte erst einen Unfall, dann wurde er umgefahren.  © Ove Landgraf

Dresden - Der 9. Juni 2016 war für André Birkenkampf (47) eine einzige Katastrophe. Erst krachte ihm auf der Ammonstraße ein Auto in seinen Wagen, dann wurde er nur wenige Minuten später auf dem Gehweg über den Haufen gefahren. Am Mittwoch versuchte das Amtsgericht zu klären, wer der Verkehrsrowdy war.

Elektriker Birkenkampf wechselte in der Ammonstraße die Spur, als es krachte. Ein gewöhnlicher Unfall, doch dann passierte Unglaubliches. "Ich stand für die Unfallaufnahme auf dem Gehweg", sagt er.

"Plötzlich fährt da einer rechts über den Bordstein und gestikuliert. Ein Kollege konnte noch zur Seite springen, ich war dann plötzlich auf der Motorhaube und bin bis zu 20 Meter mitgerissen worden. Erst als der wieder nach links lenkte, fiel ich runter."

Birkenkampf erlitt schwere Knieverletzungen.

Am Mittwoch beschuldigte nun Staatsanwaltschaft Mehmet B. (42), der Gehwegraser gewesen zu sein. "Ich bin der Halter des Fahrzeugs", beteuerte der Imbissbetreiber. "Aber ich habe insgesamt sechs Autos. An dem Tag bin ich damit nicht gefahren."

Womöglich war es der Bruder des Angeklagten. Genau der Zeuge, der Mehmet am Steuer gesehen haben will, war gestern allerdings verhindert. Der Prozess wird fortgesetzt.

Mehmet B. (42) ist der Halter des Unfallwagens, will aber nicht gefahren sein.
Mehmet B. (42) ist der Halter des Unfallwagens, will aber nicht gefahren sein.  © Ove Landgraf