So rücksichtslos raste Phaeton-Fahrer einen Menschen tot

Dresden – Drei Jahre und acht Monate muss Phaeton-Fahrer David K. (31) hinter Gitter. So entschied am Montag das Amtsgericht Dresden.

Unfallfahrer David K. (31) entschuldigte sich beim Vater des Opfers. Um eine Haftstrafe kam er aber nicht herum.
Unfallfahrer David K. (31) entschuldigte sich beim Vater des Opfers. Um eine Haftstrafe kam er aber nicht herum.  © Holm Helis

Der Kraftfahrer ist für den fürchterlichen Unfall im Februar nachts am Zellschen Weg verantwortlich.

"Ich habe mich wohl überschätzt", räumt der geständige David K. ein. Das ist noch untertrieben: Obwohl er betrunken war (1,52 Promille), obwohl er keine Fahrerlaubnis hatte (war ihm wegen Trunkenheit entzogen worden), stieg er nach einem Kneipenbesuch hinters Steuer.

"Ich bot an, ihn zu fahren oder die Bahn zu nehmen", so sein Bekannter. "Aber er ließ mich einfach stehen."

In offenbar grenzenloser Selbstüberschätzung raste David im Phaeton am Uni-Gelände entlang. Laut Anklage mit 80 km/h. Der Gutachter korrigierte das Tempo im Prozess gar auf mindestens 100 km/h. Bei voller Fahrt erfasste er auf der gut ausgeleuchteten Bundesstraße den gut sichtbaren Rene Q. (45).

Der war auf dem Moped mit maximal 40 km/h auf dem Weg zur Arbeit. Sein Körper schleuderte 49 Meter weit, blieb völlig zertrümmert am Straßenrand liegen. Der Berufskraftfahrer starb im Krankenhaus.

David K. dagegen fuhr weiter. Mit dem in der Front verkeilten Moped, zertrümmerter Frontscheibe. "Ich war vom Handy abgelenkt. Bemerkte nichts", so der Unfallfahrer. Erst nach 1,8 Kilometer stoppte er. Da brannten beide Fahrzeuge. Und er rief sofort einen Kumpel an: "Es ist was Schlimmes passiert. Meine Karre brennt."

Der Staatsanwalt nannte das Verhalten "bewusste Gleichgültigkeit". Der Richter sagte: "Sie müssen weg von Ihrem 'Ich, Ich, Ich'!" Neben der Haftstrafe verhängte das Gericht eine Fahrsperre von fünf Jahren. Ob David K. die Papiere dann wieder bekommt, muss neu geprüft werden.

Grausiges Bild am Unfallort: Das Moped steckt verkeilt in der Front des VW Phaeton. Die Feuerwehr löschte die brennenden Fahrzeuge.
Grausiges Bild am Unfallort: Das Moped steckt verkeilt in der Front des VW Phaeton. Die Feuerwehr löschte die brennenden Fahrzeuge.  © Christian Essler