Jetzt greifen die Killer-Raupen sogar unsere Hunde an!

Dresden - Es ist die haarige Gefahr des Sommers. Massenweise breitet sich der Eichen-Prozessionsspinner seit Monaten im Elbland aus. Die giftigen Raupen überziehen Bäume und Büsche mit ihren weißen Schleiern. Jetzt gibt es das erste tierische Opfer.

Die Nester des Eichenprozessionsspinners müssen von Schädlingsbekämpfern entfernt werden.
Die Nester des Eichenprozessionsspinners müssen von Schädlingsbekämpfern entfernt werden.  © Bodo Marks/dpa

"Ich war am Wochenende mit meinem Boxermischling Koba rund um den Pirnaischen Platz unterwegs", berichtet Stephanie Rößler (26). "Am Abend schwoll seine Schnauze so dick und blutig an, dass wir sofort zum Arzt gegangen sind."

Dort bekam der Hund Kortison, Antibiotika und Halskrause. Frauchen ist sich sicher: "Mein Kleiner kam mit Eichen-Prozessionsspinnern in Kontakt."

Das bestätigt auch die behandelnde Tierärztin: "Der schmerzhafte, offene Ausschlag auf der Schnauze kommt von den kleinen Raupen." Viel schlimmer als die Wunden: Es hätte auch tödlich für den Boxermischling enden können! Denn: Der Kontakt mit mit den Raupen kann Asthmaanfälle auslösen, sogar die Zunge des Hundes absterben lassen!

Stephanie Rößler meldete den Fall auch in der zuständigen Behörde im Rathaus: "Damit geschaut werden kann, wo genau der Befall ist." Mehr als 20 Anzeigen zu den Giftraupen hat die Stadtverwaltung in diesem Jahr verzeichnet, teils auf privaten Grundstücken, teils auf städtischen Flächen.

Das gefährliche sind die Nesselhaare, sie verursachen bei Hautkontakt den fiesen Ausschlag. Einen Fall, wie den von Stephanie Rößler und ihrem Koba, gab es auch bereits in anderen Städten, beispielsweise in Gelsenkirchen.

Immerhin: Das Rathaus Dresden teilt auf Anfrage mit, dass hier keine weiteren Fälle bekannt sind. Frauchen Stephanie: "Ich hoffe, dass mein Hund schnell gesund wird - und ich will andere Hundebesitzer vor der Gefahr warnen."

Die Schnauze geschwollen und blutig: So brachte Frauchen ihren Koba zum Tierarzt.
Die Schnauze geschwollen und blutig: So brachte Frauchen ihren Koba zum Tierarzt.
Stephanie Rößler (26) leidet mit Boxermischling Koba (2). Er kam mit den Giftraupen in Berührung.
Stephanie Rößler (26) leidet mit Boxermischling Koba (2). Er kam mit den Giftraupen in Berührung.  © Petra Hornig
Die Nesselhaare der Raupe sind das Gefährliche. Kommt man mit ihnen in Kontakt, führt das zu Hautreizungen.
Die Nesselhaare der Raupe sind das Gefährliche. Kommt man mit ihnen in Kontakt, führt das zu Hautreizungen.  © Patrick Pleul/dpa