Nach Tuberkulose-Ausbruch in Dresden: Sozial-Bürgermeisterin unter Druck

Sozialbürgermeisterin Kristin Kaufmann (40, Die Linke).
Sozialbürgermeisterin Kristin Kaufmann (40, Die Linke).  © Ove Landgraf

Dresden - Die immer noch steigende Zahl der Tbc-Infektionen an den Dresdner Hoga-Schulen war gestern heißes Streit-Thema im Stadtrat. OB Dirk Hilbert (46, FDP) beruft eine öffentliche Sondersitzung ein. Die CDU empörte sich über die "desaströse" Informationspolitik der Sozialbürgermeisterin.

Die neuesten Fakten: Nach 300 neu überprüften Schülern stieg die Zahl der Infizierten auf 57 (+10). Dramatisch: Mindestens ein Schüler befindet sich bereits im Krankenhaus in Quarantäne!

Am 4. Januar wird es eine eilig einberufene und entgegen den Regeln öffentliche Sitzung des Gesundheitsausschusses zum Thema Tbc geben. Die Stadt muss dort nochmals ausführlich berichten.

"Der Vorfall in der Hoga-Schule ist einmalig und außergewöhnlich. Zum ersten Mal gab es eine Infektion in einer Schule", gestand Sozialbürgermeisterin Dr. Kristin Kaufmann (41, Linke). Aber: "Wir haben immer gemäß geltender Richtlinien informiert und gehandelt, es gab keine Versäumnisse. Wir stellen auch weiterhin die Erfüllung aller Richtlinien sicher", zog sich Frau Kaufmann auf Formalien zurück.

Das ärgert Astrid Ihle (59, CDU): "Der Fall trat im September auf, Stadtrat und Öffentlichkeit sind nicht rechtzeitig informiert wurden, die Informationspolitik war desaströs."

Stadträtin Astrid Ihle (59, CDU).
Stadträtin Astrid Ihle (59, CDU).  © Steffen Füssel