Dieses Gewächshaus wird auf Schienen gefahren

Dresden - Die Kamelie im Park von Schloss Pillnitz gilt als eine der ältesten ihrer Art in Europa. Über die Herkunft des Teegewächses streiten sich Wissenschaftler schon seit einigen Jahren - bis heute konnte sie nicht abschließend geklärt werden.

Das Glashaus in Pillnitz wird zweimal pro Jahr auf Schienen bewegt. Mal wird es über die Kamelie geschoben, dann wieder beiseite.
Das Glashaus in Pillnitz wird zweimal pro Jahr auf Schienen bewegt. Mal wird es über die Kamelie geschoben, dann wieder beiseite.  © Hol

Der Legende nach brachte der schwedische Botaniker Karl Peter Thunberg vier Kamelienpflanzen von seiner Japanreise 1779 in die königlich-botanischen Gärten nach Kew bei London. Ein Exemplar blieb in Kew, die anderen drei kamen nach Hannover, Schönbrunn und Pillnitz. Die Pillnitzer Kamelie wäre somit die einzig überlebende Pflanze. Fest steht: Der Hofgärtner Carl Adolph Terscheck pflanzte die Kamelie 1801 im Park des Schlosses Pillnitz, wo sie bis heute die Besucher verzückt.

Die Pillnitzer Kamelie ist rund 230 Jahre alt, gut neun Meter hoch und elf Meter breit. Zwischen Februar und April schmückt sie sich mit zehntausenden glockenförmigen, karminroten Blüten.

Geschützt wird die Fürstin der Blumen durch ein Glashaus mit fahrbaren Toren. Im Winter wird das Schutzhaus im Inneren auf eine Lufttemperatur von vier bis sechs Grad beheizt. In den warmen Monaten wird das Glashaus neben die Pflanze gerollt.

Auf über hundert Jahre alten Postkarten ist die Pilln itzer Kamelie schon zu sehen.
Auf über hundert Jahre alten Postkarten ist die Pilln itzer Kamelie schon zu sehen.  © Archiv