Dresden - 75.000 Auto steuern täglich über den Rathenauplatz an der Synagoge. Doch etwa in der Mitte des riesigen Kreuzungsbereiches baut die Stadtentwässerung momentan einen unterirdischen Staudamm. Der soll die Wasserqualität in der Elbe verbessern. Doch bis dahin fordert die einjährige Baustelle Geduld.

"Das wird eine enge Kiste und eine sehr ambitionierte Verkehrsführung", sagt Ralf Strothteicher (54) von der Stadtentwässerung. Momentan zu sehen ist lediglich eine Metallkonstruktion über den DVB-Gleisanlagen.

Die wird gebraucht, um Tonnen an Stahl und Beton von der Baustelleneinrichtung am Rand der Kreuzung sicher über die Gleise in die Baustelle zu heben - während Strabas drunter durchfahren. "Es gab Tests an der Uni. Das Dach hält eine Tonne herunterfallendes Gewicht aus", so Andreas Reck (47), Geschäftsführer der Baufirma Heinz Lange.

Bis Anfang Juli wird nun der Verkehr umgeleitet. Er rollt dann über die jetzige grüne Mittelinsel. Möglichst oft sollen alle Spuren zur Verfügung stehen. Danach wird etwa auf Höhe der jetzigen Fahrspuren Richtung Pirnaischer Platz ein neun Meter tiefes Loch gegraben. Dort wird dann der unterirdische Staudamm eingebaut.

Der wird zukünftig bis zu 4 500 Kubikmeter Abwasser aufhalten können. Im Idealfall läuft so nichts mehr in die Elbe, sondern 1000 Liter pro Sekunde in Richtung Kläranlage. Reicht das Becken, etwa bei extrem starkem Regen, nicht aus, läuft das Mischwasser zukünftig zumindest gefiltert in die Elbe.

Die Stadtentwässerung investiert 3,5 Millionen Euro, gebaut wird bis 2020, die provisorische Verkehrsregelung gilt etwa ein Jahr.