Wenn's brennt und juckt: Das ist bei einer Sperma-Allergie zu tun

Der Intimbereich juckt nach dem Sex ungewöhnlich lange? Dann könnte eine Sperma-Allergie Schuld sein.
Der Intimbereich juckt nach dem Sex ungewöhnlich lange? Dann könnte eine Sperma-Allergie Schuld sein.  © 123rf.com/Attila Barabas

Dresden - Eine Sperma-Allergie tritt zwar nur sehr selten auf, aber es gibt sie tatsächlich! Betroffen sind vor allem junge Frauen zwischen 20 und 30. Doch auch Männer reagieren gelegentlich auf ihr eigenes Sperma.

Genau genommen reagiert der Körper nicht auf die Spermazellen, sondern "auf ein Protein, das sich in der Spermaflüssigkeit von Männern befindet", berichtet das Magazin "Woman".

Spätestens 30 Minuten nach dem Sperma-Kontakt treten Symptome auf, die denen einer Pollenallergie ähneln: Während nach dem Oralverkehr die Mundschleimhaut gereizt ist oder sich auf der Zunge kleine Pusteln bilden, kommt es nach dem Geschlechtsverkehr "im Intimbereich zu Juckreiz, Brennen und Schwellungen" (Woman).

Schlimmstenfalls kann eine allergische Extremreaktion des Körpers auch zu Erbrechen, Durchfall, einem anaphylaktischen Schock oder einer lebensbedrohlichen Situation führen.

Aber was löst die Sperma-Allergie aus?

Eine Sperma-Allergie ist bei Kinderwunsch ein überwindbares Hindernis.
Eine Sperma-Allergie ist bei Kinderwunsch ein überwindbares Hindernis.  © 123rf.com/forewer

Wissenschaftler vermuten, dass bei Frauen ein prostata-spezifisches Antigen (PSA) verantwortlich ist. Zu dem Ergebnis kamen sie, weil bei homosexuellen Männern bislang kein Fall von Sperma-Allergie bekannt ist. Was aber nicht heißt, dass Männer nicht auf ihre eigene Samenflüssigkeit mit einer Überempfindlichkeit reagieren!

Wer sich nach dem Samenerguss zwei bis sieben Tage lang ungewöhnlich müde fühlt und Fiebersymptome (erhöhte Körpertemperatur, Schüttelfrost, Schwitzen) zeigt, außerdem vielleicht noch ein Jucken oder Brennen der Augen spürt und starke Kopfschmerzen bekommt, könnte am so genannten Postorgasmic Illness Syndrome (POIS) leiden.

Um eine Sperma-Allergie auszuschließen oder zu bestätigen, kann ein Scratchtest helfen. Dazu werden die Spermien von der Samenflüssigkeit getrennt und letzte am Unterarm auf die Haut geträufelt. Wird die Haut rot oder bilden sich Quaddeln, handelt es sich um eine allergische Reaktion.

In dem Fall helfen Kondome oder eine Hyposensibilisierung, bei der sich der Körper langsam ans Sperma gewöhnt. Im Fall einer starken Allergie UND eines Kinderwunsches bleibt nur die künstliche Befruchtung. Dazu wird das Sperma des zukünftigen Vaters im Labor entsprechend allergiefrei aufbereitet.

Titelfoto: 123rf.com/Natalia Lukiyanova/Attila Barabas