Das wurde aus dem Flüchtling von Petra Köpping

Vorweihnachtliches Wiedersehen auf der Terrasse des Landtagsrestaurants: Ministerin Petra Köpping und Khaled Tabanja.
Vorweihnachtliches Wiedersehen auf der Terrasse des Landtagsrestaurants: Ministerin Petra Köpping und Khaled Tabanja.  © Steffen Füssel

Dresden - Auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise 2015 nahm Integrationsministerin Petra Köpping (59, SPD) zwei Flüchtlinge bei sich zu Hause auf. Das ist lange her - jetzt kurz vor Weihnachten traf sich die Politikerin erneut mit einem ihrer Jungs. Was ist aus ihm geworden?

Für drei Monate fand Khaled Tabanja (27) Unterschlupf bei der Ministerin - in einem Nebenhaus ihres Bauernhofs nahe Grimma. Er war aus der syrischen Hafenstadt Latakia über die Türkei mit dem Boot gen Deutschland geflüchtet. Im Asylheim wurde er schikaniert - Petra Köpping nahm ihn kurzfristig auf, wurde seine "deutsche Mutti", wie er sagt. Dass sie Ministerin ist, erfuhr er erst später.

Mehr als zwei Jahre später lebt der Syrer in der Dresdner Neustadt und hat große Pläne: Seit September kellnert er im Landtagsrestaurant Chiaveri - den Job hatte ihm Petra Köpping verschafft. Die Chefin hatte sie gefragt, da sie dringend Arbeitskräfte suchte. Doch im Januar steht ein Jobwechsel an: "Ich arbeite dann in meinem gelernten Beruf als technischer Zeichner bei einer Firma in Dresden."

Gut Deutsch spricht Khaled Tabanja schon. Petra Köpping: "Ich habe beide sofort zum Deutschkurs nach Grimma geschickt." Sein neuer Chef zahle ihm aber einen Deutschkurs für Fortgeschrittene. Vorbildlich, findet die Ministerin.

Sie besucht viele Firmen, die Flüchtlinge beschäftigen. "Wir brauchen einen Spurwechsel. Wer hier ist, sich gut integriert und Aussicht auf einen Arbeits- oder Ausbildungsplatz hat, der sollte das Asylrecht verlassen und im Rahmen des Zuwanderungsrechts eine Perspektive erhalten können", fordert die Ministerin.

Bleiberecht hat Khaled Tabanja bis 2019. Und "ihr" anderer Flüchtling? Der macht in Leipzig eine Lichttechnik- und Elektro-Ausbildung.