Dresden - Mit seiner Reinigungsfirma hat Thomas Pauland (51) schon etliche Wohnungen entrümpelt. Auf zwei Dachböden eines Karrees in Dresden machte er jetzt einen besonderen Fund: historische Waschmaschinen und Schleudern aus DDR-Zeiten!

Auf jüngere Generationen wirken sie eher wie Dampfmaschinen, aber so sahen die Waschmaschinen Ende der 50er-Jahre aus: Ein massives Behältnis aus Metall (1,40 breit und 1,60 Meter hoch) mit Anzeigen für Temperatur und Wasserstand. Im Inneren die Wäschetrommel.

"Unten ist der Gasbrenner. Der erhitzte das Wasser", sagt der Experte.

Verschraubt auf Steinsockeln, fand der Reinigungschef drei dieser Waschmaschinen auf Dachböden im Wohnhaus-Karree zwischen Weißer Gasse und Gewandhausstraße neben der Kreuzkirche.

Dazu noch drei historische Schleudern: Zwei wurden 1957 in der "Maschinenfabrik Karl-Marx-Stadt" (Füllgewicht 20 Kilo, 900 Drehungen die Minute) gebaut. In einer fand sich sogar noch ein alter Ost-Schlüpfer (Herkunft unbekannt).

Die Hausverwaltung hatte Thomas mit der Entrümpelung beauftragt. "Für den Sperrmüll sind die Maschinen viel zu schade. Das ist Geschichte, gehört ins Museum", sagt der Bannewitzer.

Die meisten Hausbewohner wussten gar nichts von den Relikten. Anders Rolf Winkler (65): "Meine Mutter hatte damit gewaschen! Wir sind 1961 eingezogen. Es gab Listen, wo sich jeder Bewohner zur eigenen Nutzung eintragen konnte.

Meine Mutter sammelte ein paar Wochen Wäsche. Sie machte einen Kessel Buntes, sagte sie dann immer. Oder einen Kessel Heißes", erinnert sich der Senior. "Ich habe beim Waschen zugeschaut. Die Maschine war ja hochtechnisch, als Kind war das genial."

Spätestens seit der Wende und dem Kappen der Gasleitungen wurden die Maschinen nicht mehr genutzt und rosteten. Thomas Pauland würde sie für lau abgeben, am liebsten einem Museum. Absprache telefonisch unter: 0172/8235313.