Viele fragen sich: Was hat es mit diesem Haus in Dresden auf sich?

So sieht das neue „Feng-Shui-Hochhaus“ an der Gret-Palucca-Straße von außen aus.
So sieht das neue „Feng-Shui-Hochhaus“ an der Gret-Palucca-Straße von außen aus.  © Petra Hornig

Dresden - Das eigenartig geformte Hochhaus an der Wiener Straße zwischen Hauptbahnhof und Großem Garten ist wohl schon vielen aufgefallen. Ein schwarz-grauer Koloss mit seltsam geschwungenen und verschobenen Rundum-Balkonen auf jeder der neun Etagen.

Wer da länger hinsieht, dem kann schwindlig werden. Und doch soll die Architektur der inneren Harmonie und Ausgewogenheit der Bewohner dienen - es ist Dresdens erstes „Feng-Shui“-Hochhaus.

Jana Raabe (47), Diplom-Feng-Shui-Beraterin, hat das neue Hochhaus mitgeplant: „Ich habe das Areal und das Umfeld nach Feng-Shui-Grundsätzen (siehe Infokasten) untersucht und nach acht positiven und negativen Energiebereichen aufgeteilt.“

Ein Ergebnis: In Richtung der viel befahrenen Wiener Straße und der Eisenbahnlinie dahinter fließe „sehr viel Energie“. In diese Richtung hat sie deshalb auch den Eingangsbereich des Hauses legen lassen. „So strömt die Energie in das Haus, das ist im Feng-Shui sehr wichtig“, erklärt sie einen Grundsatz.

Jana Raabe (47), Diplom-Feng-Shui-Beraterin, und ihr Mann Tino Raabe (46), 
Geschäftsführer der Fira Firmengruppe.
Jana Raabe (47), Diplom-Feng-Shui-Beraterin, und ihr Mann Tino Raabe (46), Geschäftsführer der Fira Firmengruppe.  © Petra Hornig

Damit die Mieter des Hochhauses aber nicht unter Verkehrslärm leiden, haben die Architekten Leinert & Lorenz zusätzlich großflächige und schallgeschützte Fenster eingeplant.

Tino Raabe (46), Gatte von Feng-Shui-Meisterin Jana und Chef der verantwortlichen Fira Firmengruppe: „Wir vereinen so ein harmonisches Wohngefühl mit den Bauanforderungen und Auflagen der Stadtverwaltung.“

Zusätzlich ist das Haus streng quadratisch, hat einen asiatisch gestalteten Gartenbereich und eine spezielle warme Beleuchtung.

Markant wirken auch die fast schwarze Fassadenfarbe und die umlaufenden Balkone auf allen Etagen: Eine architektonische Huldigung an die aus China stammenden Pagoden, die ebenfalls im Sinne der Feng-Shui-Lehre gebaut wurden.

Die wohl älteste noch stehende Pagode der Welt ist übrigens achteckig und hat auch neun Geschosse. Wie zum Beweis der Ausgewogenheit hat sie seit dem Jahr 1056 mehrere Erdbeben überstanden und steht weiterhin in der Provinz Shanxi.

Das Feng-Shui-Konzept scheint anzukommen. Eben wurden die letzten drei der 28 Wohnungen vermietet - zu ganz harmonischen Preisen.

Zuletzt wurde das Penthouse (172 Quadratmeter) bei Immoscout für weniger als 10 Euro/m2 (kalt) angeboten.

Im Innern ist der Neubau mit hochwertigen Materialien ausgestattet.
Im Innern ist der Neubau mit hochwertigen Materialien ausgestattet.  © Petra Hornig

Titelfoto: Petra Hornig