Dresdens Vonovia-Chefin packt aus: Darum wurden falsche Mieterhöhungen verschickt

Dresdens Vonovia-Chefin im Interview mit TAG24-Redakteur Dominik Brüggemann.
Dresdens Vonovia-Chefin im Interview mit TAG24-Redakteur Dominik Brüggemann.  © Steffen Füssel

Dresden - 38 600 Dresdner Wohnungen sind im Besitz der "Vonovia SE", Deutschlands größtem Wohnungsunternehmen. Dresden ist der wichtigste Einzelstandort des Konzerns. Regionalchefin Martina Pansa spricht im TAG24-Interview über die wichtigsten Herausforderungen.

TAG24: Dresden wächst, der Wohnungsbedarf steigt. Vonovia kann mit dem Wohnungsgeschäft wirtschaftlich zufrieden sein, oder?

Martina Pansa: Wie überall, das Geschäft läuft gut und die Vonovia ist in Dresden ein Erfolgsmodell. Wir haben 2015 in Dresden allein 37 Millionen Euro in Instandhaltung investiert. Wir haben weitere 44 Millionen Euro in 2016 investiert. Das entspricht etwa 21 Euro pro Quadratmeter. Ich denke, hiervon profitieren auch unsere Mieter. Dazu kommt: Wir haben in diesem Jahr ein Programm in Höhe von 58 Millionen Euro aufgelegt und modernisieren damit 2200 Wohnungen.

TAG24: Sie haben eine Einstellungsoffensive für Handwerker und Hausmeister gestartet.

Martina Pansa: Das ist aus meiner Sicht ein Teil der Erfolgsgeschichte. Wir haben 2015 den zentralen Kundenservice von 50 auf inzwischen 270 Mitarbeiter aufgestockt. Im Technikbereich haben wir inzwischen statt 90 jetzt 325 Mitarbeiter und suchen weiterhin Mitarbeiter. Dazu kommen 50 weitere Einstellungen im nächsten Jahr.

Die in Modulbauweise gefertigten Häuser sollen an der Reicker Straße errichtet werden.
Die in Modulbauweise gefertigten Häuser sollen an der Reicker Straße errichtet werden.  © Vonovia

TAG24: Ihr Unternehmen hat in Dresden zuletzt nachweislich zahllose falsche und fehlerhafte Mieterhöhungen im Vergleich zur ortsüblichen Miete verschickt. Ist das Strategie oder eine große Panne?

Martina Pansa: Strategie ist es keinesfalls. Wenn Fehler passiert sind, wurden sie korrigiert. Wir sind seit Jahren Mitglied der Arbeitsgruppe Mietspiegel und fordern eine Verbesserung: Es gibt keine straßengenaue Bezeichnung im Mietspiegel. Diese straßenscharfe Bezeichnung muss eingeführt werden, um die Differenzen, die es aktuell gibt, auszuräumen. Wir verlangen da selbst eine höhere Verbindlichkeit und Objektivität.

TAG24: Vonovia hat in Bochum Wohnungen in Modulbauweise aufgestellt. Ist das eine Variante für Dresden?

Martina Pansa: Ja, 83 Wohnungen an der Reicker Straße werden wir in serieller Modulbauweise bauen, für dieses Bauverfahren haben wir bereits den Deutschen Zukunftspreis erhalten. Und keine Sorge, die Wohnungen werden genauso wertig wie beim klassischen Bauen, es ist keine billige Massenware.

Der Vorteil der Module ist der hohe Vorfertigungsgrad: Wir haben eine Bauzeit von nur drei Monaten und die Mieter können einziehen. Schneller können sie nicht auf die Nachfrage nach Wohnraum reagieren.