Inzucht? Zoo Dresden wegen tödlicher Leopardenzucht angezeigt

Drei Jungtiere von Askin und Istari mussten eingeschläfert werden.
Drei Jungtiere von Askin und Istari mussten eingeschläfert werden.  © Steffen Füssel

Dresden - Der Zoo Dresden ist wegen seiner Zucht von Schneeleoparden angezeigt worden.

Eine entsprechenden Schritt der Tierschutzorganisation Endzoo Deutschland bestätigte die Stadt Dresden am Mittwoch.

Hintergrund ist eine unglücklich verlaufene Zucht. Wegen einer Augenkrankheit (MOC) mussten unlängst drei Jungtiere des Schneeleopardenpaares Askin und Istari eingeschläfert werden (TAG24 berichtete).

Den Tierschützern zufolge hätte ein Blick in die Stammbäume der Elterntiere das Risiko deutlich machen müssen, da auch Vorfahren an der unheilbaren Krankheit litten.

"Anhand der Anzeige soll das Dresdner Veterinäramt jetzt prüfen, ob mit dieser Zucht ein fahrlässiger oder sogar vorsätzlicher Verstoß gegen das Tierschutzgesetz vorliegt", heißt es in einer Pressemitteilung von EndZOO.

Nach Angaben des Zoos hatte man die Tiere über das europäische Zuchtbuch mit der Maßgabe erhalten, Schneeleoparden zu züchten.

Frank Albrecht, der 1. Vorsitzende der Organisation und Anzeigensteller: "Eine wissenschaftlich arbeitende Einrichtung hätte bereits beim Blick in die Stammbäume des Katzenpaares erkennen müssen, das die MOC-Erkrankung schon bei mehreren Vorfahren auftrat und sich über mehrere Generationen weiterverbreitete. Jeder Züchter weiß auch, dass viele Inzest- und Inzuchtverpaarungen ein enormes Risiko für zukünftige Generationen darstellen."