Kaum aus dem Knast, schon wieder vor Gericht

Rotlicht-Killer André G. (42, mit Anwältin Dr. Ines Kilian) saß gestern wegen bewaffneten Drogenhandels vor Gericht.
Rotlicht-Killer André G. (42, mit Anwältin Dr. Ines Kilian) saß gestern wegen bewaffneten Drogenhandels vor Gericht.

Von Eric Hofmann

Görlitz - Kaum aus dem Knast, schon musste er wieder einwandern: Rotlichtkiller André G. (42) war 2014 nach rund 17 abgesessenen Jahren auf Bewährung aus dem Knast gekommen - kein Jahr später wurde er beim Crystal-Schmuggel erwischt. Am Montag begann der Prozess.

Er versuchte noch wegzulaufen, doch die Polizei war im Februar schneller: Bei einer Routine-Kontrolle erwischten sie ihn mit 144 Gramm Crystal, einem Beil und einem Spaten im Auto.

„Ich habe einem Bekannten 600 Euro für Crystal gegeben“, sagt der gebürtige Ukrainer. „Doch dann ist er an einer Überdosis gestorben. Also bin ich nach Polen gefahren, um das abzuholen.“

Bei der anschließenden Hausdurchsuchung fand die Polizei noch neun Gramm Heroin, ein Messer und eine Schreckschusspistole. „Als ich aus dem Gefängnis gekommen bin, habe ich mit Heroin angefangen“, sagt der Dreifach-Mörder.

„Allerdings habe ich das nicht vertragen, die neun Gramm waren mein Restvorrat.“ Der Prozess wird fortgesetzt.

Er hat drei Menschen hingerichtet

Furchtbare Entdeckung in der Weimarer Straße in Dresden: Am 15. Juni 1996 entdeckten zwei Männer in einer als Bordell genutzten Wohnung den Zuhälter Beck S. (†31) sowie die beiden Prostituierten Elena K. (†24) und Anjelika K. (†26) tot auf der Couch - alle drei wurden per Kopfschuss hingerichtet.

1997 kam die Polizei schließlich André G. auf die Schliche, der angefangen hatte, Becks Schulden im Milieu einzutreiben. Als er wegen dieser Erpressung ins Gefängnis kam, gestand er dort einem Mitgefangenen die Tat.

Schließlich verurteilte ihn das Dresdner Landgericht wegen dreifachen Mordes zu lebenslanger Haft, 2014 kam er auf Bewährung wieder frei.

Foto: Essler