Ehemann zerrt seine Frau brutal in den Aufzug, dann stirbt sie qualvoll
Guarapuava (Brasilien) - Es ist einfach nur grausam: Überwachungskameras zeigen, wie Luís Felipe Manvailer seine arme Ehefrau in der Tiefgarage mit heftigen Schlägen und Tritten traktierte. Dann zerrte er sie in den Aufzug, um in die Wohnung im fünften Stock zu fahren. Zwanzig Minuten später war Tatiane Spitzner tot.

Was sich in der Nacht vom 22. Juli im beschaulichen Guarapuava abspielte, klingt wie ein Horrorfilm: Ohne zu wissen, dass alles von Überwachungskameras gefilmt wurde, begann Luís Felipe Manvailer seine Ehefrau Tatiane Spitzner in der Tiefgarage brutal zu verprügeln, nachdem beide aus dem Auto ausgestiegen waren.
In den Videos ist zu sehen, wie die verzweifelte Frau versuchte zu flüchten. Doch es gelang ihr nicht. Ihr aggressiver Mann zwang sie, mit ihm in den Aufzug zu steigen und in die gemeinsame Wohnung zu fahren.
Im Lift gingen die Prügelattacken weiter. Immer und immer wieder trat Manvailer sie und schleuderte die junge Frau gegen die Wand. Knapp zwanzig Minuten später betrat der Mann erneut den Aufzug - mit der blutigen Leiche im Schlepptau.
Das Filmmaterial wurde in der brasilianischen Fernsehsendung "Fantástico" gezeigt und löste eine landesweite Debatte über häusliche Gewalt in Brasilien aus, berichtet "New York Times".
"Das Video spiegelt nur die Ausmaße der Gewalt wider, die wir dokumentiert haben. Brasilien muss lernen, dass die meisten dieser Fälle vermeidbar sind. Es ist sehr selten, dass ein Mord der erste Fall von Gewalt ist", sagte Maria Laura Canineu, Brasiliens Direktorin von Human Rights Watch.
Extrem grausam sollen vor allem die Minuten gewesen sein, welche die Zuschauer nicht zu Gesicht bekamen: Die Kämpfe und Schläge, die sich vor allem in der Wohnung abspielten, waren so heftig gewesen, dass Nachbarn verzweifelte Hilfeschreie vernommen haben.
Manvailer versuchte die blutige Tat so gut es ging zu vertuschen, indem er alle Blutflecken sowohl in der Tiefgarage, an den Aufzugswänden, als auch in der Wohnung gründlich entfernte. Als er festgenommen wurde, stritt er alles ab und behauptete sogar, dass seine Ehefrau vom Balkon gesprungen war.
Auch in den sozialen Medien ging der Fall viral. Die Schwester des Opfers richtete eine persönliche Instagram-Seite namens "TodosPorTatiane", zu deutsch "AlleFürTatiane", ein.
Auf Twitter verbreitete sich das Thema häusliche Gewalt, indem immer mehr Nutzer den Hashtag #metAcolher oder #feminicidio verwenden.
Luís Felipe Manvailer und Tatiane Spitzner waren seit 2013 verheiratet. Hin und wieder bemerkte eine enge Freundin blaue Flecken am Arm von Tatiane Spitzner. Zudem schickte das Opfer eine Nachricht, in der sie schrieb, dass ihr Ehemann sie "abgrundtief hasste".
Titelfoto: 123RF/Symbolbild