Chaos auf Sachsens Autobahnen: Nur warum arbeitet auf den Baustellen niemand?

Dresden - Dauerstau, Dauerbaustellen, Endlosunfälle . Die Autobahnen rund um die Landeshauptstadt machen Fahrern das Leben zur Qual. Doch warum ist die Lage so? Und herrscht auf der A13 tatsächlich Baustopp, wie es sich seit Wochen anfühlt?

Eine leere Baustelle. Dieser Anblick bietet sich auf dem größten Teil der zehn Kilometer langen Einengung auf der A13. Ende August soll alles fertig sein.
Eine leere Baustelle. Dieser Anblick bietet sich auf dem größten Teil der zehn Kilometer langen Einengung auf der A13. Ende August soll alles fertig sein.  © Ove Landgraf

Die Meldung wiederholt sich inzwischen täglich: "Lkw-Unfall auf der A4." Erst Mittwoch rauschten wieder Brummis ineinander.

"Höhe der Raststätte Dresdner Tor fuhr ein Fahrer eines Mercedes einem am Stauende stehenden Sattelzug auf", so die Polizei. "Der Fahrer eines weiteren Sattelschleppers konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und stieß gegen den Mercedes."

Dazu parallel Wartungsarbeiten auf der A17. Sowie die A13-Baustelle Richtung Berlin an der Auf- und Abfahrt Radeburg. Das Nadelöhr war bereits im April eingerichtet worden und quetschte die Autofahrer zunächst wegen kaputter Gullideckel auf eine Spur (TAG24 berichtete).

Die kilometerlangen Staus sorgten für gebremste Warenströme und ein Durcheinander bei den Arbeits- und Ruhezeiten der Brummifahrer, so der Landesverband des Sächsischen Verkehrsgewerbes. Das ist inzwischen behoben.

Aber wird denn auch sonst auf der Baustelle gearbeitet?, fragten sich viele Leser. "Das Baufeld ist mehr als zehn Kilometer lang. Wer hier langsam fährt, kann natürlich das Gefühl haben, es sei nicht genug los", so Isabel Siebert (41) vom Straßenbauamt des Landes.

"Aber die Arbeiten wandern innerhalb einer Baustelle und konzentrieren sich immer auf eine Stelle oder einige wenige Stellen." Tatsächlich werkelten in Höhe Radeburg Bauleute mit fünf Teerwalzen und weiteren Maschinen. Auch ein Wartungsfahrzeug war zu sehen.

Das weiß natürlich auch der in Moritzburg lebende Verkehrsminister Martin Dulig (44, SPD). Für seine Sommertour nahm der umtriebige Politiker die vergangenen Tage schon mal ganz clever den Zug. Dann fuhr er Jetski im Lausitzer Seenland oder planschte im Wildwasserkanu im Kanupark Markkleeberg im Wasser.

Den Schweiß im Autobahnstau vergossen derweil andere.

Mittwoch auf der A4 am Dresdner Tor: Wie schon an den Tagen zuvor, krachten Laster ineinander.
Mittwoch auf der A4 am Dresdner Tor: Wie schon an den Tagen zuvor, krachten Laster ineinander.  © facebook, Ove Landgraf
Es sieht oft anders aus, aber auf der A13 wird gearbeitet. Hier eine Teermaschine bei der Fahrbahnerneuerung in Höhe Radeburg.
Es sieht oft anders aus, aber auf der A13 wird gearbeitet. Hier eine Teermaschine bei der Fahrbahnerneuerung in Höhe Radeburg.  © Roland Halkasch
Verkehrsminister Martin Dulig (vorne links) planscht vergnügt beim Wildwasserparcours im Wasser, während andere im Stau stehen.
Verkehrsminister Martin Dulig (vorne links) planscht vergnügt beim Wildwasserparcours im Wasser, während andere im Stau stehen.  © Martin Dulig

Titelfoto: Ove Landgraf