Junge erscheint nicht zur Schule: Als die Polizei ihn sucht, finden sie Horror-Haushalt

Überall in der Wohnung lag Müll herum. Getoppt von vollen WIndeln und Essensresten.
Überall in der Wohnung lag Müll herum. Getoppt von vollen WIndeln und Essensresten.  © Polizei

Liverpool - Wie wild mussten die Beamten an die Tür klopfen, bis die Mutter endlich öffnete. In der Wohnung erlebten sie das nackte Grauen!

Bestialischer Gestank schlug ihnen entgegen: "Ihnen fielen direkt Dutzende volle Müllbeutel auf, der Boden war bedeckt mit vollen Windeln. Es roch überall nach Urin", zitiert der Liverpool Echo Gerald Baxter, der die Ermittlungen gegen die Familie leitete.

Bilder vor Ort belegen die Aussage auf schockierende Weise. Verschimmelte Lebensmittel, angetrunkene Milchfläschchen, kaputte Elektrogeräte und dreckige Kleidung ließen fast keinen Raum mehr zum Leben.

Doch das mussten sieben Personen gemeinsam unter dem Horrordach. Die beiden Eltern und deren fünf Kinder, die unfassbar unter den Umständen litten.

Baxter erzählte vor Gericht, dass die jüngeren trotz fehlender Heizung nur mit Windeln bekleidet waren, auch die älteren, die schon zur Schule gehen, trugen nur Unterhosen.

Sohn gibt sich die Schuld, dass die Familie nun getrennt ist.

Geputzt wurde hier offenbar schon lange nicht mehr.
Geputzt wurde hier offenbar schon lange nicht mehr.  © Polizei

Im Kühlschrank war nichts zu essen, lediglich in der Tiefkühltruhe und im Wohnzimmer soll es fast keine Möbel gegeben haben.

Auch saubere Küchenutensilien waren Fehlanzeige. Wann sie das letzte Mal aufgewaschen hatten, konnten die Eltern nicht beantworten.

Die Mutter erzählte vor Gericht, dass sie als Kind vergewaltigt worden war, bis heute unter schweren Depressionen leidet und den Haushalt einfach nicht mehr geschafft hätte. Auch ihr Mann behauptet, mit der Situation überfordert gewesen zu sein.

Ernsthafte Verletzungen hätten die Kinder, die in Obhut des Jugendamtes kamen, keine gehabt, jedoch stellte ein Gerichtspsychologe fest, dass sie mental stark zurückgeblieben seien.

Die Eltern müssen nun jeweils für acht Monate hinter Gittern, danach folgen weitere 18 Monate im offenen Vollzug, in dem sie an diversen Maßnahmen teilnehmen müssen.

"Die Konsequenzen sind nicht für Sie, sondern für Ihre Kinder schlimm. Sie werden jetzt nicht mehr in Ihrem Haushalt aufgezogen werden und das resultiert aus Ihrer Vernachlässigung", appellierte Richter Robert Warnock an die Eltern, die Ende 20 sein sollen.

Besonders tragisch: Die Polizei war gerufen wurden, weil eines der Kinder unentschuldigt in der Schule gefehlt hatte. Der Junge erzählte seinen Pflegeeltern, er würde sich die Schuld geben, dass seine Familie nun getrennt sei.