Wie gefährlich ist die Mafia in Erfurt?

Blutig endete 2016 eine Messerstecherei in Erfurt.
Blutig endete 2016 eine Messerstecherei in Erfurt.  © DPA

Erfurt – Nach einer Auseinandersetzung im Erfurter Kneipenviertel erhärtet sich der Verdacht der organisierten Kriminalität. Das Landeskriminalamt hat die Ermittlungen übernommen.

Noch gibt es wenige Erkenntnisse über die Schlägerei vorm "Christoffel" in der Michaelisstraße. Die Ermittlungen sind mittlerweile Sache des LKA. Und das obwohl es keine Schwerverletzten gibt.

Schnell erhärtet sich der Verdacht, dass es sich um einer Auseinandersetzung zwischen Clans der armenisch-russischen Mafia handelt. Diese ist in Erfurt seit Jahren fest verwurzelt. Auch das "Christoffel" wird von Armeniern betrieben. Am Mittwochabend wurden mehrere Personen verletzt und das in der Öffentlichkeit.

Im Juli 2014 kam es zu einer Schießerei zwischen zwei verfeindeten armenischen Gruppen.

Im Oktober 2017 war es zu einer Massenschlägerei in Erfurt gekommen. Auch daran soll die armenische Mafia beteiligt sein. (Archivbild)
Im Oktober 2017 war es zu einer Massenschlägerei in Erfurt gekommen. Auch daran soll die armenische Mafia beteiligt sein. (Archivbild)  © Marcus Scheidel

In der Spielhalle wurden zwei Menschen verletzt. Die Hintergründe bleiben weitestgehend unklar.

Im Juni 2016 kam es zu einer Messerstecherei im Erfurter Rotlichtviertel. Dabei wurden vier Menschen verletzt. Einem 39-Jährigen wurde dabei eine Mistgabel in den Bauch gerammt. Auch hier soll die armenische Mafia in die Auseinandersetzung verwickelt gewesen sein.

Viele Strukturen der Mafia in Erfurt sind weitestgehend unbekannt. Sicher ist jedoch, dass die Verbindungen in ganz Deutschland zu anderen Clans, sogar Rockern, bestehen. Auch in Dresden soll diese Verbindung bestehen.

Bisher wird die Gefahr für die Bevölkerung als relativ gering eingeschätzt, da die Auseinandersetzungen meist untereinander ausgetragen werden. Wie auch am Mittwoch. Jedoch hätte die Auseinandersetzung auch anders enden können, wenn es unbeteiligte Menschen getroffen hätte.

Titelfoto: Marcus Scheidel