Von Hermann Tydecks

Dresden - Luft für lau war gestern: An einer Aral-Tankstelle in Dresden müssen Autofahrer einen Euro in den Automaten stecken, wenn sie ihre Reifen aufpumpen wollen.

Aral selbst empfiehlt, „den Service kostenfrei anzubieten“. Es sei aber Entscheidung des Betreibers. Und so regelt an der Bautzner Landstraße seit Juli ein moderner Automat den Reifendruck - Luft auffüllen kostet einen Euro.

„Die Automaten dienen der Sicherheit der Kunden“, begründet Holger Stoll (52) von der Betreiberfirma Präg. Herkömmlichen Luft-Stationen fehle ein Sicherheitsmechanismus, der die Befüllung nach oben hin abriegele.

Heißt: Wer nicht aufpasst und zu viel Luft reinpumpt, dem kann das Rad um die Ohren fliegen. „Es gab bereits einen schlimmen Unfall, wo einem Schubkarren-Nutzer der Reifen platzte, die Felge ihn im Gesicht traf“, sagt Stoll.

Auch an der Tankstelle in Weißig hätten Kunden Fahrräder, Kinderwagen und Bollerwagen aufgefüllt. Das sei zwar verboten, es halte sich aber kaum jemand daran.

Mit dem neuen Automaten bestehe nun keine Gefahr mehr: Die Geräte riegeln bei maximal 5,5 Bar ab - bevor der Reifen platzt.

Der ADAC kritisiert die teure Luft: „Diese sicherheitsrelevante Wartung sollte kostenlos bleiben“, so eine Sprecherin.

Autofahrer Timo Stephan (44): „Die Kostenpflicht ist ein No-Go. Dann fahre ich zur nächsten Tanke.“ Die Firma Präg betreibt 24 Tanken in Sachsen, sechs mit Luft-Gebühr. Auch die verbliebenen sollen die Euro-Automaten in den kommenden Monaten erhalten.

Fotos: Petra Hornig