"Jetzt blas mir einen!" Obdachloser soll Frau mehrmals vergewaltigt haben

Sandra P. soll häufig von dem Obdachlosen misshandelt worden sein. (Symbolbild)
Sandra P. soll häufig von dem Obdachlosen misshandelt worden sein. (Symbolbild)  © DPA

Essen - Ein 58-jähriger Serbe mit kanadischen Wurzeln aus Bottrop muss sich vor dem Landgericht in Essen für zahlreiche Straftaten verantworten.

Wie "der Westen" berichtet, soll der Angeklagte Nebosja M. besonders wegen zahlreichen sexuellen Vergehen an Sandra P. verurteilt werden.

Beide wohnten laut Anklageschrift gemeinsam in einem Obdachlosenheim in Bottrop. Während der Zeit dort seien sie ein Paar gewesen.

Häufig, wenn der 58-Jährige Sex haben wollte, hätte die Frau verneint. Das akzeptierte der Obdachlose aber scheinbar nicht. In einem Fall soll er sich nachts zu ihr ins Bett gelegt und nach Sex gefragt haben.

Als sie ablehnte, verließ er den Raum, nur um sie wenig später auf der Toilette abzufangen. Er soll sie mit dem Kopf an die Wand gedrückt haben und gewaltsam in sie eingedrungen sein.

„Wenn du jetzt nicht deinen Arsch hinhältst, dann vergewaltige ich dich so lange, bis du ein paar Liter Blut verloren hast“, so einer der Sätze, die der Mann zu ihr gesagt haben soll. Über einen langen Zeitraum sollen sich die Vorfälle gehäuft haben. Dabei wollte er nicht nur Sex von ihr.

Der Prozess soll am 16. Februar fortgesetzt werden.
Der Prozess soll am 16. Februar fortgesetzt werden.  © DPA

Eines Abends soll die Frau im Fernsehraum gewesen sein, als der Mann plötzlich zu ihr kam. Er soll ihr ein Kissen hingeworfen und gesagt haben: „Dann ist es für dich bequemer und jetzt blas mir einen.“

Auch hier verneinte die Frau zunächst, wurde aber am Ende von dem 58-Jährigen zum Oralsex gezwungen, als er ihr seinen Penis gewaltsam in den Mund drückte.

Vor Gericht bestritt der Angeklagte alle Vorwürfe. Alle sexuellen Handlungen seien im Einvernehmen passiert. Das vermeintliche Opfer habe ein Drogen- und Alkoholproblem und würde daher die Fakten durcheinanderhauen.

Als Sandra P. aussagen soll, verhedderte sie sich tatsächlich immer weiter in Unstimmigkeiten. An einige Aussagen, die sie der Polizei gemacht hatte, würde sie sich nicht mehr erinnern. Zudem brachte sie Zeitpunkte und andere Details durcheinander.

Als ein Richter sie darauf hinwies, sich zu beruhigen, brach sie stattdessen in Tränen aus. Sagte, ihr würde sowieso niemand glauben. „Gib es doch endlich zu, was du mir alles angetan hast“, schrie sie in Richtung des Angeklagten.

Letztendlich schaffte sie es, mit der Hilfe der Staatsanwältin, einige genaue Angaben vorzubringen. Ob das für eine Verurteilung reicht, entscheidet das Gericht am 16. Februar.