Stuckrad-Barre findet Gender-Frage albern

Köln - Neues Buch, fast nur Männer und Madonna: Benjamin von Stuckrad-Barre (43), Deutschlands Edelfeder, war am Samstag zu Gast bei Bettina Böttinger (61). In der WDR-Sendung Kölner Treff sollte er die fehlenden Frauen in seinem neuen Buch begründen. Dabei fand er die Frage schon albern.

Bettina Böttinger hatte in ihrer Sendung unter anderem Benjamin von Stuckrad-Barre zu Gast.
Bettina Böttinger hatte in ihrer Sendung unter anderem Benjamin von Stuckrad-Barre zu Gast.  © dpa/WDR

In der WDR-Sendung war Stuckrad-Barre einer von drei Männer und drei Frauen. Geschlechter-Unentschieden also.

Doch in seinem neuen Buch “Ich glaub, mir geht's nicht so gut, ich muss mich mal irgendwo hinlegen“ thematisiert Stuckrad-Barre bis auf eine Ausnahme nur Männer.

Moderaton Bettina Böttinger wollte also die Gründe für die fehlenden Frauen wissen, warum bis auf Madonna hauptsächlich ältere Männer wie Jürgen Fliege oder Boris Becker auftauchen.

Stuckrad-Barres Haltung war eindeutig, er verteidigte sein Werk: "In der Kunst geht es nicht um Meinungsumfragen oder Statistik. " Für ihn seien das alles Menschen und eine Madonna wöge zehn Männer auf.

In der Talkshow werde aus seiner Sicht zwar ausgewählt, aber in der Kunst sei das nicht notwendig. Er gucke also nicht, ob er für ein Buch noch eine junge Frau benötige.

Sein Abschluss zu dem Thema lautete: "Ich finde es wirklich ein seltsames Kriterium. Ich fand die Frage schon albern."

Stuckrad-Barre über Boris Becker: "Diesen Wahnsinn aushalten"

Auch für Boris Becker, der sein neues Buch eröffnet, hat er ein paar Worte übrig: "Wenn man über den so leichtfertig lacht, muss man erstmal als 17-Jähriger Leimener sein und diesen Wahnsinn aushalten."

Gemeint ist die anstrengende Weg Beckers vom Jugendlichen zum Tennis-Helden und weltweit gefeierten Star nach seinem Wimbledon-Sieg als Jugendlicher.

Stuckrad-Barre über seine Begegnung und seine Arbeit: "Ich finde, dass er sich ganz tapfer schlägt. Es ist auch völlig egal, wie ich ihn finde." Es sei schließlich sein Beruf die Leute durch seine Texte für die Leser zugänglich zu machen. Der Literat beschreibt in dem Buch einen Tag mit Boris Becker, geht mit ihm auf den Tennisplatz in Wimbledon.

Böttingers persönliche Frage zum Ende: "Ist es auch anstrengend, Benjamin von Stuckrad-Barre zu sein?" Seine Antwort: "Ich habe gehört ja, aber man hat zu wenig Alternativen."

Die Sendung ist bis zum 6. April 2019 in der WDR-Mediathek zu sehen.

Benjamin von Stuckrad-Barre bei einer seiner Lesungen.
Benjamin von Stuckrad-Barre bei einer seiner Lesungen.  © DPA

Titelfoto: dpa/WDR