Sensationeller Beschluss! Dresdner Fernsehturm wird wieder eröffnet

Dresden/Berlin - Es ist entschieden und es ist eine Sensation! Dresden soll seinen Fernsehturm wieder für Besucher öffnen können! Der Bundestag hat heute entschieden, 12,8 Millionen Euro im Rahmen der Denkmalförderung bereitzustellen, um sich an den Kosten zu beteiligen.

Bald ist er wieder geöffnet!
Bald ist er wieder geöffnet!  © Steffen Füssel

Dazu teilt Sachsens früherer Wirtschaftsminister Thomas Jurk (SPD), der aktuell im verantwortlichen Ausschluss in der Berlin sitzt, mit:

"Endlich: Die Sendepause für Besucher auf dem Dresdner Fernsehturm wird bald vorbei sein. Ich freue mich sehr, dass der Haushaltsausschuss meinem Antrag gefolgt ist.

Die Gelder stellen wir als Bundestag bereit, damit in naher Zukunft die Bauarbeiten für die Wiedereröffnung des Turmes beginnen können und er dadurch wieder öffentlich begehbar wird. Auch die einst beliebte Aussichtsplattform soll endlich wieder nutzbar werden."

Zwingende Voraussetzung sei nun eine brandschutztechnische Sanierung sowie der Bau neuer Aufzüge und der Bau neuer, größerer Parkplätze im Umfeld des Turmes.

Thomas Jurk (SPD, 56) hat das Projekt "Dresdner Fernsehturm" erfolgreich durch den Ausschuss gebracht.
Thomas Jurk (SPD, 56) hat das Projekt "Dresdner Fernsehturm" erfolgreich durch den Ausschuss gebracht.  © Ove Landgraf

Der SPD-Politiker erklärt, was nun die nächsten Schritt sind: "Nach einer positiven Entscheidung über den Zuwendungsbescheid werden im nächsten Schritt die notwendigen Baumaßnahmen ausgeschrieben und ein langfristiger Betreiber gesucht. Ich freue mich, dass die Deutsche Funkturm mit ihrer langjährigen Erfahrung, u.a. aus der erfolgreichen Sanierung des Hamburger Fernsehturms, das Projekt an den Elbhängen unterstützt."

"Der Dresdner Fernsehturm ist nicht nur ein wichtiger Funkstandort, sondern auch ein bedeutendes Wahrzeichen der Stadt. Wir freuen uns, gemeinsam mit der Stadt, dem Freistaat und dem Bund an der Wiedereröffnung für die Öffentlichkeit zu arbeiten", sagt auch Bruno Jacobfeuerborn, Vorsitzender der Geschäftsführung der DFMG Deutsche Funkturm GmbH.

Erste Reaktionen:

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (43): „Der Fernsehturm liegt den Dresdnern sehr am Herzen. Deshalb freue ich mich, dass es gelungen ist, Geld vom Bund zu akquirieren. Für seinen Einsatz dafür möchte ich dem Bundestagsabgeordneten Thomas Jurk danken. Die Chance für eine Wiedereröffnung der einst so beliebten Aussichtsplattform und des Restaurants für die Dresdner und ihre Gäste war noch nie so gut wie jetzt. Wir sollten sie beherzt ergreifen. Daher wird auch der Freistaat das Projekt unterstützen.“

Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (47): „Eine Machbarkeitsstudie und ein Betreiberkonzept liegen auf dem Tisch. Wir sind auf einem guten Weg. Mit diesem Rückenwind aus Berlin können wir zielorientiert weiterarbeiten. Es gibt eine Perspektive für den Dresdner Fernsehturm und das freut mich als Dresdner ganz besonders. Das wird ein gutes Stück Arbeit, aber wir sind dem Ziel deutlich näher. Mit dieser Finanzierungsoption gibt es die berechtigte Hoffnung, sich auf eine Wiedereröffnung des Dresdner Fernsehturmes zu freuen."

So berichtete TAG24 am Vormittag

Der 1969 erbaute Dresdner Fernsehturm ist 252 Meter hoch und seit Juni 1991 für Besucher geschlossen.
Der 1969 erbaute Dresdner Fernsehturm ist 252 Meter hoch und seit Juni 1991 für Besucher geschlossen.  © TAG24

Dresden - Das jahrelange Tauziehen um die Zukunft des Dresdner Fernsehturms könnte heute eine entscheidende Wendung erfahren. Der Bund will heute über eine Förderung in Millionenhöhe für die Sanierung des Dresdner Wahrzeichens entscheiden!

In der heutigen Sitzung es Bundestag-Haushaltsausschusses soll der Fernsehturm Thema sein.

Wie die DNN exklusiv berichtet, sollen heute Gelder aus einem Topf für Denkmalpflege für das Großprojekt freigegeben werden. Etwa 30 Projekte könnten bundesweit profitieren.

Konkret geht es um ein Paket von etwa 20 Millionen Euro allein für den Fernsehturm. Die Hälfte, genauer 12,4 Millionen Euro, will der Bund zahlen, je fünf Millionen Euro müssten das Land Sachsen und die Landeshauptstadt Dresden beisteuern.

400 000 Euro könnten vom Bund bereits im kommenden Jahr für Planungsleistungen zur Verfügung gestellt werden. Der Rest folgt scheibchenweise.

Alls Grundlage soll ein Konzept der städtischen Entwicklungsgesellschaft Stesad gedient haben, die seit diesem Frühjahr Möglichkeiten prüft, wie der Fernsehturm reaktiviert werden kann.

OB Hilbert kämpfte dafür in Berlin

So sieht es heute im ehemaligen Restaurant des Fernsehturms aus.
So sieht es heute im ehemaligen Restaurant des Fernsehturms aus.  © TAG24

Das Konzept soll sich an der Sanierung des Hamburger Heinrich-Hertz-Turms orientieren, die vergangenes Jahr beschlossen wurde. Auch dort trägt der Bund die Hälfte der Kosten - in Hamburg sind insgesamt 37 Millionen geplant.

Im Gegenzug soll die Deutsche Funkturm GmbH als Eigentümer garantieren, dass der Turm für die Bevölkerung mindestens 20 Jahre lang zugänglich ist.

Die Dresdner Pläne gehen noch weiter: Laut DNN seien sogar Hotelzimmer im oberen Bereich des Fernsehturms geplant.

Das wäre ein echter Coup - auch für Oberbürgermeister Dirk Hilbert (46, FDP), der für die Initiative im Bund seine Kontakte nach Berlin genutzt haben soll. Dabei hatte er Fragen zu einer möglichen Sanierung zuletzt konsequent von sich gewiesen.

Blick vom Fernsehturm elbaufwärts Richtung Heidenau
Blick vom Fernsehturm elbaufwärts Richtung Heidenau  © TAG24

Noch bei den Haushaltsplanungen Ende August hatte Hilbert betont: „Das ist noch kein Thema für den aktuellen Haushalt.“

Dresdner Politiker reagieren begeistert. "Hier bietet sich eine historische Chance unseren Fernsehturm zu sanieren und wieder zu öffnen", so FDP-Chef Holger Zastrow (49), der die fehlenden Millionen im Doppelhaushalt der Stadt verankern will.

Und Linke-Chef André Schollbach (40) sagt: "Es wäre wunderbar, wenn der Fernsehturm aus seinem Dornröschenschlaf erweckt werden könnte."

...und elbabwärts Richtung Blaues Wunder und Innenstadt.
...und elbabwärts Richtung Blaues Wunder und Innenstadt.  © TAG24

Titelfoto: Steffen Füssel