Von Frank Harnack

Kohren-Sahlis - Ein echter FKK-Anhänger lässt sich nicht bremsen. Trotz Regen fiel am Sonntag die erste „FKK-Party“ im „Irrgarten der Sinne“ von Kohren-Sahlis nicht ins Wasser. Die Nackedeis zogen blank.

Ab dem späten Vormittag nahm ein gutes Dutzend „Freikörperkultur“-Fans das 4000 Quadratmeter große Areal in Angriff. Bekleidet nur mit Schuhen, manche hatten noch einen Regenschirm dabei.

„Mich stört der Regen nicht“, zuckte mit dem Delitzscher Herber Runge (81) der älteste Teilnehmer mit den Schultern. Der Vorteil am Nacktsein? „Es werden keine Sachen nass.“ Runge planschte bereits vor über 50 Jahren nackt in der Ostsee: „Das ist gesund.“

Michael Graf von Berga (59) war extra spontan von Berlin angereist, um sich mit anderen Nackedeis auf die insgesamt 3,5 Kilometer langen Irrwege zwischen zwei Meter hohen Hecken zu begeben.

„Ich bin ein Kind der DDR und praktisch damit aufgewachsen“, sagt er. Nach einer kurzen Nackt-Pause in den 90ern entdeckte er seine Begeisterung für das öffentliche Nacktsein vor ein paar Jahren wieder.

Nackt wandern, Fahrrad fahren oder eben durch einen Irrgarten stolpern: „Das ist einfach ein unbeschreiblich schönes Gefühl.“ Der Regen störte nicht: „So lange es dabei schön warm bleibt, ist es angenehm.“

Irrgarten-Chef Jörg Günther (48) und seine Frau Karola (48) hatten derweilen allen Grund zum Strahlen, trotz des regnerischen Himmels. Das die Nackt-Fans trotz des schlechten Wetters gekommen waren, hat Günther begeistert. Für ihn steht fest:

„Nächstes Jahr gibt es einen zweiten Anlauf. Das Konzept funktioniert. Bei schönem Wetter rennen mir die Nackedeis dann hier die Bude ein.“

Fotos: Maik Börner